Sherlock Holmes 11: Das Zeichen der Vier, Arthur Conan Doyle (Hörspiel)

Sir Arthur Conan Doyle & Mark Gruppe (Script)
Sherlock Holmes 11
Das Zeichen der Vier
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt, Charles Rettinghaus u.a.
Cover-Artwork von Firuz Askin
Titania Medien, 2014, 2 CDs, ca. 129 Minuten, ca. 7,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4969-2

Von Christel Scheja

Bisher erschienen in der „Sherlock Holmes“-Hörspiel-Reihe bislang unveröffentlichte, neue Geschichten um den Meisterdetektiv; seit der letzten Episode geht man dazu über, nun auch die Titel aus der alten Serie einzubinden und hat daher den Zusatz „Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ wegfallen lassen. In der elften Folge widmet man sich nämlich auch wieder einer Geschichte aus der Feder Sir Arthur Conan Doyles: „Das Zeichen der Vier“.

Während sich Doktor Watson immer mehr Gedanken über die Kokainsucht seines Freundes Sherlock Holmes macht und ihn davon abzuhalten versucht, sich selbst immer wieder unter Drogen zu setzen, tritt eine junge Frau in sein Leben. Mary Morstan erbittet Hilfe in einer Angelegenheit, die sie selbst nicht so ganz versteht.

Vor zehn Jahren hat sie ihren Vater, einen hochdekorierten Offizier, verloren und lange gebraucht, um das zu verarbeiten. Seitdem verdient sie ihren Lebensunterhalt als Gesellschafterin bei einer alten Dame. Vor einigen Jahren begann es, dass man ihr jedes Jahr regelmäßig eine kostbare Perle zukommen ließ. Und nun scheint der unbekannte Gönner mehr verraten zu wollen, hat sie gebeten, zu einem Treffpunkt zu kommen, um mehr über das „Unrecht“ zu erfahren, das man ihr vor zehn Jahren angeblich zugefügt hat. Mary ist zurecht misstrauisch und froh darüber, dass Holmes und Watson zusagen, sie zu begleiten.

Das ist der Beginn eines dramatischen Abenteuers, das die junge Frau nicht nur zu Erbin eines großen Vermögens macht, sondern auch in eine Verschwörung verwickelt, die vor vielen Jahren in Indien ihren Anfang nahm und mit einem uralten Schatz zu tun hat. Und nicht zuletzt empfindet Doktor Watson bald mehr für die junge Frau als ihm bewusst ist, denn er bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf.

„Das Zeichen der Vier“ ist eine Wiederveröffentlichung des Hörspiels aus dem Jahr 2004, was seiner Qualität aber keinen Abbruch tut, denn inhaltlich wie formal ist kein Unterschied zu den neueren Geschichten zu bemerken. Das Original von Doyle wurde spannend aufbereitet und wie ein geschicktes Verwirrspiel inszeniert. Immer wieder werden nicht nur die Helden sondern auch die Zuhörer auf eine falsche Spur geführt, bis zum Ende hin endlich klar wird, wie alles miteinander zusammenhängt.

Die Sprecher sind in ihrem Element, vor allem Joachim Tennstedt arbeitet wieder einmal die Überheblichkeit und Arroganz seines Sherlock Holmes heraus, während Detlef Bierstedt durch seine warmherzige Art der Sympathieträger des Duos ist und man ihm auch seine zaghaften Gefühlsäußerungen gegenüber Mary Morstan abnimmt, deren Sprecherin auch den Geist dieser Figur gelungen einzufangen weiß.

Musik und Geräusche bilden den passenden Klangteppich, der es schafft, das Kopfkino anzuwerfen und am Laufen zu halten und die Geschichte kurzweilig zu machen, die Sherlock-Holmes-Fans eigentlich sehr gut bekannt sein dürfte.

Alles in allem mag „Das Zeichen der Vier“ zwar „nur“ eine Wiederveröffentlichung sein, aber keine, die man sich sparen muss, wenn man es noch nicht in seinem Besitz hat. Die Geschichte bleibt ein Highlight der Reihe, weil inhaltlich wie formal einfach nichts an der Umsetzung auszusetzen ist.