Carbon Grey 2: Töchter des Steins (Comic)

Hoang Nguyen, Khari Evans, Paul Gardener, Mike Kennedy
Carbon Grey 2
Töchter des Steins
(Carbon Grey 4-6, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Alexander Rösch
Cover und Zeichnungen von Khari Evans, Kinsun Loh, Hoang Nguyen
Panini, 2014, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-86201-964-9

Von Christel Scheja

Für die Serie „Carbon Grey“ haben sich Zeichner und Spiele-Designer zusammengetan, die eine Leidenschaft für Steampunk und schöne aber starke Frauen haben, die auch im Kampf ihren Mann stehen können. Nun wird die Serie endlich mit dem zweiten Band, „Töchter des Steins“, der die Hefte 4 bis 6 enthält, fortgesetzt. Zudem ist einiges an Zusatzmaterial enthalten, das die Vorgeschichte der Saga ein wenig erhellt.

Jeder weiß um die Prophezeiung über die Grey-Schwestern, die als Nachfahren eines großen Helden des Imperiums eigentlich dazu ausersehen sind, den Kaiser zu beschützen. Darin wird angedeutet, dass die dreizehnte Grey-Schwester dem Reich erst den Untergang und die Neuorganisation verheißt. Dieser Fall scheint nun einzutreten, den ausgerechnet in der letzten Generationen gibt es nicht nur drei Mädchen, sondern aufgrund einer Zwillingsgeburt vier Kinder. Und so kommt es wie es kommen muss. Die Grey-Schwestern können nicht verhindern, dass der Kaiser durch die Alliierten ermordet wird, was seine Witwe dazu veranlasst, den Krieg noch weiter voranzutreiben und weitere Intrigen zu spinnen, die jeden aus ihrer Nähe entfernt, der ihr gefährlich werden könnte.

Die Schwestern Grey haben in dieser neuen Welt keinen Platz mehr. Während Eva für tot gehalten wird und verschwindet, versucht Giselle die letzten Worte des sterbenden Kaisers, die nur sie kennt, zu enträtseln. Ihre Schwester Mathilde hat sich auf die Suche nach dem legendären Stein von Gottfaust gemacht, der für den Krieg und die streitenden Parteien sehr hilfreich sein könnte.Doch was hat das alles mit der Geschichte um eine Zarentochter und ihre ganz besondere Spielgefährtin zu tun, welches Schicksal verbindet die beiden mit den Schwestern Grey?

War der erste Band der „Carbon Grey“-Serie noch recht verwirrend, weil er sich viel Zeit genommen hat, neben der ganzen Action auch noch die Heldinnen und das Setting einzuführen, so sieht es jetzt etwas anders aus, denn nun werden einige Hintergründe nachgeliefert, die nicht nur die Geschichte der Schwestern plausibler machen und gut zusammenfassen, sondern auch weitere Facetten zu der Welt hinzufügen, die sicherlich irgendwann auch noch eine Rolle spielen werden.

Wie auch schon im ersten Band wirken Kleidung und Umgebung sehr realistisch, die Figuren selbst sind in einem leicht idealisierten Manga-Stil gehalten, der aber dem Geschmack der aktuellen Popkultur sehr entgegen kommt.

Die Handlung selbst wird wie immer auf mehreren Ebenen erzählt, so dass die Geschichte insgesamt nur einen kleinen Schritt nach vorne macht, aber immerhin an Spannung gewinnt. Auch die Figuren gewinnen an Profil, die Schwestern sind nun nicht mehr nur aufgrund ihres Aussehens voneinander zu unterscheiden, sie zeigen nun auch ein wenig mehr von ihrem Charakter, so dass man Lust darauf bekommt, ihr Schicksal im Auge zu behalten. Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass die positive Entwicklung anhält.

Der zweite Band von „Carbon Grey“ dürfte wieder einmal Fans schön gemalter Comics ansprechen, die gleichermaßen Details und Actionszenen schätzen. Auch die Geschichte um die „Töchter des Steins“ bekommt nun mehr Fahrt und macht Lust darauf, die Geschichte weiter zu verfolgen.