Sören Prescher: Der Flug der Archimedes – Steampunk 4 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 08. April 2014 15:33

Sören Prescher
Der Flug der Archimedes
Steampunk 4
Titelillustration von Crossvalley Smith
Fabylon, 2014, Paperback, 200 Seiten, 14,90 EUR, ISBN 978-3-92701-72-8 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Seitdem er denken kann, hat Nigel Harris nur eines im Sinn: Maschinen zu erfinden und zum Laufen zu bringen. Lord Wilmington sorgt mit seinen Aufträgen dafür, dass der Erfinder über das nötige Kapital verfügt. Sein bislang größter Auftrag war ein Unterseeboot, mit dessen Hilfe ein im Atlantik versenkter Piratenschatz gehoben werden sollte.
Das Unterfangen gelingt, in der Schatztruhe findet Harris, neben Gold und Diamanten auch ein Buch, in dem ein ihm unbekannter Millionär gar Ungewöhnliches zu berichten weiß. Mittels Mesmeritismus habe er durch seine Probanden die Zukunft erblickt und ein Unglück entdeckt, das es zu verhindern gelte. Als Beweis führt der Unbekannte nicht nur Details aus dem Leben von Harris auf, sondern auch zwei Unglücke, die Harris vorab verhindern soll.
Zusammen mit dem Polizisten Charlie Grant und der Forscherin Grete machen sie sich, unterstützt durch Lord Wilmington, auf, ein Luftschiff zu konstruieren, das den tragischen Absturz eines anderen Luftfahrzeuges verhindern soll. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, zumal sich Verräter, Diebe, neugierige Journalisten und Saboteure ein Stelldichein geben…
Sören Prescher macht in seinem ersten Steampunk-Roman Vieles richtig. Es geht um einen Hinweis aus der Zeit der als phantastisches Element dient, um den Bau eines dampfbetriebenen Luftfahrzeuges und um eine tatkräftige Forscherin, die nicht nur zeigt, dass auch Frauen etwas von Technik verstehen, und auch ein ganz klein wenig um Romantik.
Zwar geht es vorliegend nicht um wirklich dramatische Geschehnisse, auch wenn es gilt, ein fürchterliches Unglück zu verhindern, doch gerade diese relativ unspektakuläre Ausrichtung ermöglicht es dem Autor, uns Personen vorzustellen, die liebevoll gezeichnet real wirken. Die Handlung kommt erfreulicherweise ohne Gewaltschilderungen aus, findet ihre Spannungselemente eher in dem Wettlauf um die Rettung der drohenden Opfer.
Allerdings fiel mir bei der Lektüre auf, dass Sören Prescher immer wieder einmal neuzeitliche Ausdrücke und Redewendungen in seinen Text einfließen lässt, die nicht ganz stimmig wirken. Damit aber schon genug gemeckert, das Buch liest sich, gerade weil es nicht die ganz großen Katastrophen thematisiert, die Staatsführer und Despoten außen vor lässt und sich mehr auf normale Protagonisten konzentriert, sehr angenehm und spannend.