Helix Episode 1: Tod im ewigen Eis & Episode 2: Die Geister, die ich rief... (TV)

Helix
Episode 1: Tod im ewigen Eis, Regie: Jeffrey Reiner
Episode 2: Die Geister, die ich rief…, Regie: Brad Turner
USA 2014, mit Billy Campbell, Hiroyuki Sanada u.a.

Deutschlandstart: 10. April, 21.00 Uhr auf Syfy

Christel Scheja

Im Januar startete eine Fernsehserie in den USA, die nun auch schon in Deutschland zu sehen ist, wahlweise sogar im Originalton. Die Macher greifen einmal wieder mehr ein Thema auf, das brandaktuell ist: Ein bisher noch unbekanntes aber sehr aggressives Virus, das Menschen nicht nur infiziert und tötet, sondern auch verändern kann.

Die Ärzte und Wissenschaftler des CDC (Centers for Disease Control and Prevention) sind immer dann zur Stelle, wenn irgendwo eine Epidemie auszubrechen droht. Sie tun alles, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und vielleicht auch die Menschen zu retten, die bereits betroffen wurden, doch das ist nicht immer von Erfolg gekrönt.

Auch Dr. Alan Farragut weiß, dass der Kampf nie enden wird und ist froh, wenn er einmal Luft holen kann. Doch dann erhält er einen Auftrag, der für ihn besonders heikel ist. In einer abgelegenen Forschungsstation in der Arktis ist ein Killervirus ausgebrochen und hat bereits drei Wissenschaftler infiziert. Zwei sind bereits verstorben, der dritte lebt gerade noch. Und dieser Mann ist ausgerechnet sein Bruder Peter, mit dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat.

Zusammen mit seinem Team begibt er sich in den eisigen Norden und muss feststellen, dass die Situation gefährlicher ist, als alle vermutet haben. Denn der erste Ausbruch ist nur die Spitze des Eisberges. Schon bald stellen Alan, seine Ex-Frau, die Zellbiologin Dr. Julia Walker, und die Virologin Dr. Sarah Jordan fest, dass man ihnen nur die halbe Wahrheit verraten hat und nicht bereit ist, irgendwelche Geheimnisse preiszugeben, da ganz offensichtlich auch das Militär seine Finger mit im Spiel hat. Und nicht zuletzt scheint auch der Stationsleiter Dr. Hiroshi Hatake ganz eigene Pläne zu verfolgen. Schon bald sind die Angehörigen des CDC so in einem Horror-Szenario gefangen, das leicht ihr Leben kosten könnte.

Ein abgeschiedener Ort und Geheimnisse, die den Helden leicht das Leben kosten könnten, dazu ein guter Schuss Horror und düstere Traumata, die so manch einer der Charaktere in seinem Kopf mit sich herumträgt. Das sind die Zutaten der neuen Syfy-Originalserie, die auch mit Horror-Momenten und gelegentlichen Schock-Effekten nicht spart, gerade wenn Helden unangenehme Entdeckungen machen.

Die beiden ersten Folgen dienen dazu, die Zuschauer in das Szenario einzuführen und die Figuren ebenso. Natürlich ist schnell klar, dass auch die Wissenschaftler des CDC nicht alle eine weiße Weste haben, dass sie dunkle Züge in sich tragen, die nun in der klaustrophobischen Umgebung besonders gut herauskommen. Dazu kommt die Ablehnung, die ihnen entgegenschlägt und einige Bewohner der Station besonders verdächtigt macht. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich das Ganze entwickeln wird, bisher sorgen die Macher nur dafür, dass die Saat für Konflikte neben dem eigentlichen Thema ausgestreut wird und langsam aber sicher aufblühen kann.

Noch kann die Serie nicht so ganz überzeugen. Erste Ansätze machen zwar auf das Geheimnis neugierig, das im Hintergrund verborgen liegt, viel Sendezeit wird aber auch darauf verschwenden, die persönlichen Befindlichkeiten der Helden zum erschöpfenden Thema zu machen. Schock-Effekte gibt es einige, mit der Action halten sich die Macher eher zurück. Alles in allem ist das Erzähltempo mal behäbig, dann wieder sprunghaft, weil in eine ganz andere Zeitebene hinübergewechselt wird, wenn Erinnerungen der Helden und Opfer zum Tragen kommen.

Wer an düsteren Science Fiction-Szenarien mit einigen Schock-Effekten interessiert ist, die ein durchaus spannendes Spiel um die Verantwortung der Wissenschaft aufgreift, sollte ruhig einen Blick riskieren, sich aber auch bewusst sein, dass „Helix“ nicht ohne die heute so üblichen Soap-Elemente auskommt und auch die Befindlichkeiten und Beziehungsprobleme der Helden immer wieder ausführlich aufgreift.