Justice League Dark 2: Die Bücher der Magie (Comic)

Justice League Dark 2
Die Bücher der Magie
(Justice League Dark, Volume 2: The Books of Magic)
Autor: Jeff Lemire
Zeichnungen: Mikel Janin u.a.
Übersetzung: Josef Rother
Panini, 2013, Paperback mit Klappenbroschur, 172 Seiten, ISBN 978-3-86201-600-6

Von Irene Salzmann

Wie zu befürchten stand, hat das kreative Team nach Band 1 gewechselt. An die Stelle von Peter Milligan als Autor tritt Jeff Lemire, und auch Mikel Janin und Ulises Arreola sind nicht mehr allein für die Illustrationen verantwortlich. Prompt gibt es auch einen Wechsel innerhalb der „ustice League Dark, denn Shade und Mindwarp müssen Frankenstein, Prinzessin Amaya und Andrew Bennett („I, Vampire“) weichen.

Während John Constantine im Auftrag der Organisation ARGUS einen Teil seiner Kampfgefährten erneut rekrutiert, um über den Verbleib von Doctor Mist zu recherchieren, der anscheinend vom Anführer eines neuen Kultes überwältigt wurde, glaubt Madame Xanadu zu wissen, dass hinter all dem die Suche nach den legendären „Büchern der Magie“ steckt, die jeden Magier – auch Constantine – noch mächtiger machen könnten. Der Junge Timothy Hunter, der nach vielen erschreckenden Abenteuern nichts mehr mit Magie zu tun haben will, wird in die Angelegenheit hineingezogen – und verschwindet…

Im Rahmen von „The New 52“ wurden in das Superhelden-Universum von DC auch (Vertigo-) Charaktere integriert, die damit nichts oder nicht viel zu tun hatten. Bislang beschränkt sich die „Justice League Dark“ jedoch auf kleine Gastauftritte der namhaften Superhelden und integriert stattdessen lieber jene Figuren, die schon immer mehr dem Bereich von Horror und Mystery zuzuordnen waren. Darüber hinaus finden sich Anspielungen auf andere Serien wie „The House of Mystery“, das dem Team als Basis dienen soll. Neil Gaimans titelgebende „Bücher der Magie“ und sein Protagonist Timothy Hunter spielen sogar in diesem und – nach dem Cliffhanger – im nächsten Paperback eine tragende Rolle.

Die Handlung ist spannend, doch durch den Wunsch, eine möglichst geheimnisvolle Atmosphäre und reichliche Anspielungen zu schaffen, wirken die Geschehnisse stellenweise etwas zerfahren, und einige gute Ansätze wurden nicht weiter fortgeführt, darunter die Mysterien des sich ständig verändernden Hauses. Die Charaktere bleiben vielschichtig, zwiespältig, fragwürdig. Constantine, der immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und auch nicht davor zurückscheut, Timothy zu belügen, trägt sogar recht negative Züge. Misstrauen und Animositäten sorgen auch innerhalb der Gruppe ständig für Spannungen.

Nicht unbemerkt bleiben die Zeichnerwechsel, denn die Kollegen reichen qualitativ nicht an Mikel Janin heran, der die Charaktere ansprechend und dynamisch in Szene zu setzen weiß. Auch die Cover von Ryan Sook sind großartig.

Ob man nun die „Justice League Dark“ von Peter Milligan oder die von Jeff Lemire mehr schätzt, ist Geschmackssache. Möchte man wissen, wie es weitergeht, muss man schon am Ball bleiben, denn das Paperback endet offen. Nun, vielleicht gibt es mit dem dritten Band erneut einen Wechsel bei den Kreativen?