Wolverine/Deadpool 9 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 14. März 2014 15:38
Paul Cornell, Brian Posehn, Gerry Duggan
Wolverine/Deadpool 9
(Wolverine 9: Killable, Part 2 + Deadpool 9: The Devil and the Deep Blue Sea, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz, Michael Strittmatter
Titelillustration von Alan Davis
Illustrationen von Alan Davis, Mark Farmer, Matt Hollingsworth, Mike Hawthorne, Val Staples
Panini, 2014, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR
Von Irene Salzmann
Es gelang Mystique, ins Jean-Grey-Institut einzudringen, doch kam glücklicherweise kein Schüler zu Schaden. Stattdessen verwüstete sie Wolverines private Räume und stahl ein Samurai-Schwert, das ihm viel bedeutet. Zusammen mit Shadowcat folgt Wolverine der Spur, die sie absichtlich hinterlassen hat, wohl wissend, dass er in eine Falle tappt. Tatsächlich glaubt Batroc, der ihn erwartet hat, leichtes Spiel mit dem nun verletzlichen – sterblichen! – Gegner zu haben.
Derweil hat SHIELD die letzte lebende Mutantin, die Viren manipulieren kann, in Gewahrsam genommen. Um die gefährliche Lebensform aus dem Microverse, die auch Wolverines Heilungsfaktor ausgeschaltet hat, eliminieren zu können, sind sie auf Hosts Hilfe angewiesen – aber dürfen sie der Schurkin vertrauen?
Nach wie vor klammert sich der Geist der ermordeten SHIELD-Agentin Emily Preston an Deadpool. Sie hofft, mit seiner Hilfe sowie der des Magiers Michael und des Geistes von Benjamin Franklin einen Weg zu finden, wieder ins Leben zurückkehren zu können. Nebenbei muss Deadpool im Auftrag des Teufels Mr. Vetis Personen töten, denen dieser im Austausch für ihre Seele eine besondere Gabe verlieh – anderenfalls muss Michael sterben, denn auch er schloss einen Pakt mit der Hölle. Diesmal trifft es einen Rettungsschwimmer, der nur Gutes tun wollte. Um die Angelegenheit zu beschleunigen und nicht länger erpressbar zu sein, beschließt Deadpool, Michael selber umzubringen…
Die Handlung beider Serien wird nahtlos fortgesetzt und ein gutes Stück vorangetrieben, ohne dass zu viele Details enthüllt werden. Während Wolverine die Antworten an dem Ort seiner Geburt suchen will, greift Deadpool zu einem höchst ungewöhnlichen Mittel – nun, nicht ungewöhnlich für ihn: Cliffhanger! –, um seine Probleme schneller zu lösen. Ob beide ihr jeweiliges Ziel erreichen, wird der nächste Band beziehungsweise werden die kommenden Bände verraten.
Nachdem sich offenbar so mancher Leser irritiert fühlte von einem Wolverine, der sich um sein (Über-) Leben sorgt, obwohl es nur verständlich ist, dass eine de facto selbstheilende/unsterbliche Person unter Schock steht, wenn sie plötzlich Schnupfen bekommt, nach zwei, drei Bieren alkoholisiert ist, sich beim Rasieren schneidet und die Wunde nicht aufhört zu bluten etc., wird diese Fraktion nach der Lektüre gewiss zufrieden sein, denn ihr Held ist wieder ganz ‚der alte‘, der sich mutig und klauenbewehrt seinen Gegnern stellt.
Die „Deadpool“-Autoren lassen ihren Protagonisten, wie man es gewohnt ist, mit flotten Sprüchen metzeln. Der starke Kontrast von humorigen und splattrigen Szenen ist an ein reiferes Publikum adressiert, das die Handlung nicht bierernst nimmt. Letztendlich sind es vor allem die Cliffhanger, die die Neugierde auf das Kommende erhalten, denn die Kalauer und Kampfszenen beginnen, sich zu wiederholen.
Zeichnerisch gefallen beide Titel, aber Alan Davies ist eindeutig der Star des Hefts, denn seine Charaktere sind attraktiv, realistisch-idealistisch und einfach echte Hingucker.
Um zu erfahren, wie die laufenden Konflikte für Wolverine und Deadpool ausgehen, muss man der Serie weiterhin treu bleiben, was nicht schwerfällt angesichts der sich kontinuierlich steigernden Spannung und der ansprechenden Illustrationen.