Heliosphere 2265 Band 6: Omega & Der Jahrhundertplan & Vergeltung, Andreas Suchanek (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 12. März 2014 10:20
Heliosphere 2265 Band 6
Omega & Der Jahrhundertplan & Vergeltung
Andreas Suchanek
Titelbild: Arndt Drechsler
Innenillustrationen: Anja Dreher
Greenlight Press, 2013, Taschenbuch, 318 Seiten, 10,99 EUR, ISBN 978-3-944652-43-6
Von Carsten Kuhr
Admiral Santana Pendergast entsendet die „Hyperion“ nach CORE I, der Heimat der Kybernetiker im Acrux System. Hier soll die Crew um Captain Cross auf die Suche nach Hintergründen und Motiven gehen, die Sjöberg zu seinem mittlerweile erfolgreichen Plan der Machtübernahme im Solaren Reich bewogen haben. Als die „Hyperion“ ankommt ahnt die Besetzung noch nicht, dass sie verseucht ist. Imperator Sjöberg hat eine lebende Bombe bei den Rebellen eingeschleust, einen Mann, der unwissentlich die tödliche Seuche des Erios Virus der dritten Generation auf NOVA und den Rebellenschiffen freisetzt. Hunderttausende sterben, die Vernichtung der Rebellen scheint kurz bevor zu stehen.
Währenddessen stößt Commander Noriko Ishida auf Pearl in die versteckte und hermetisch abgeschlossen Kaverne vor – und findet einen dort einen seit Jahrzehnten gefangengehalten Hohen Parliden…
Sarah McCall, die Frau, die immer wieder entscheidend im Kampf gegen den Imperator Sjöberg und seinen Hintermann eingegriffen hat, kapert die „Hyperion“ und entführt diese in Richtung der zusammengesetzten Fraktale. Damit nicht genug, startet sie auf den menschlichen Welten ein dort seit Jahrzehnten verborgenes Computerprogramm, das der erstaunten Öffentlichkeit eröffnet, was wirklich hinter dem Putsch Sjöbergs steckt, was die Parliden sind und wer die wahren Drahtzieher hinter all dem sind…
Es ist geschafft, der erste Zyklus geht in diesem Sammelband, der gleich drei Romane umfasst, zu Ende. Zu Beginn erhöht Suchanek noch einmal die Dramatik: Ein biologischer Kampfstoff soll die Rebellen, alle Rebellen, mit einem Schlag ausschalten. Es gibt viele Opfer zu beklagen, auch wenn es der Stammcrew und den bekannten Handlungsträgern einmal mehr gelingt, dem Tod von der Schippe zu springen. Dann, in einem enormen Info-Dump, den der Autor über ein Geständnis McCalls ausgestaltet hat, werden die Rätsel weitgehend aufgelöst, dabei aber auch für den unmittelbar anschließenden zweiten Zyklus neue Mysterien aufgebaut. Auch wenn mir persönlich die Beichte McCalls ein wenig zu viele Informationen enthielt, die Fragen zu geballt aufgeklärt wurden, muss man Andreas Suchanek attestieren, dass er seine Handlung zu einem in sich runden Abschluss führt.
Wobei Abschluss schon wieder der falsche Ausdruck ist, geht es doch nahtlos weiter. Die Erklärungen, die der Verfasser für seine Leser bereithält, sind nachvollziehbar, er selbst teilt aber im Nachwort mit, dass er künftig andere Wege gehen wird; mehr wird an dieser Stelle, der Spannung wegen, nicht verraten.
Der Abschluss des ersten Zyklus bietet auch die willkommene Gelegenheit, die Serie noch einmal Revue passieren zu lassen. „Sternenfaust“-Autor Andreas Suchanek hat etwas vollbracht, auf das er zurecht Stolz sein kann. Alleine, ohne unterstützendes Autorenteam hinter und neben sich, hat er eine regelmäßig erscheinende SF-Serie kreiert, die den Vergleich zu den Vorbildern nicht zu scheuen braucht. Diese nutzt Elemente und Motive bekannter Vorbilder, schafft daraus dann aber durch ganze eigene Ideen und Beigaben etwas Selbstständiges und Neues. In den ersten Romanen stellte uns der Autor seine Figuren vor, führte die Space Navy ein und positionierte Antagonisten. Fielen gerade die letzteren zu Anfang noch sehr stereotyp aus, so änderte sich dies gegen Ende des ersten Zyklus.
Die Handlung hat mächtig Fahrt aufgenommen, der Zuspruch der Leser und Fans kommt nicht von ungefähr.