Avengers 9 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 12. März 2014 10:13
Jonathan Hickman, Nick Spencer
Avengers 9
(Avengers 16: To the End + Avengers 17: To the Light + New Avengers 8: What Maximus Made, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Daniel Acuña
Illustrationen von Steffano Caselli, Marco Rudy, Marco Chechetto u.a.
Panini, 2014, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR
Von Irene Salzmann
Der Erde droht eine große Gefahr, auf die sie nicht vorbereitet ist. Captain Universe bringt Manifold an einen mysteriösen Ort, um ihm den Anfang vom Ende zu zeigen und die Avengers zu warnen. Diese deuten die kryptische Botschaft dahingehend, dass sie den Schöpferwesen Ex Nihilo und Abyss die Mitgliedschaft in ihrer Gruppe anbieten.
Parallel dazu wird der neue Starbrand von Nightmask, dem neuen Adam der Schöpferwesen, unterrichtet und auf seine Aufgabe vorbereitet, die Erde durch den bevorstehenden Systemwechsel zu geleiten. Der junge Mann ist noch immer voller Selbstzweifel, doch er lernt rasch – und fühlt sich schließlich bereit, die schwere Pflicht anzunehmen.
Derweil beraten die Illuminati, wie sie den drohenden Untergang des bekannten Universums verhindern können. Allerdings haben sie auch interne Probleme zu bewältigen, denn Shuri, die Königin von Wakanda, will entgegen des Rates ihres Bruders Black Panther den Krieg mit Atlantis. Zwar wird Narmor gewarnt, aber offenbar kommt er zu spät, um seinem Volk beizustehen. Auf Attilan treiben die Pläne von Black Bolt, dem König der Inhumans, einen Keil zwischen ihn und seine Gemahlin Medusa.
Nachdem die Autoren der Leserschaft lange nur vage Anhaltspunkte und nicht näher erklärte Stichworte lieferten, sie folglich bald über zehn Hefte hinweg im Unklaren ließen, fallen nun die Puzzlestücke allmählich an die dafür vorgesehenen Stellen. Der Prolog zum „Infinity“-Crossover hat damit seinen Zweck quasi erfüllt und die Neugierde geweckt. Nun darf man gespannt sein, wie der Universen bedrohende Konflikt aufgelöst wird: Wer sind die Gegenspieler? Welches sind ihre Motive? Auf welche Weise wird die Erde gerettet? Welche Helden opfern sich unter tragischen Umständen? Wie sieht die Erde, wie sehen die „Avengers“-Teams anschließend aus?
Für gewöhnlich sind Abenteuer von solch gigantischen Ausmaßen eher in Serien wie „Fantastic Four“, „Silver Surfer“, „Guardians of the Galaxy“, „Nova“, „Quasar“ etc. zu finden. Hier stehen jedoch die „Avengers“ und die „New Avengers“ im Mittelpunkt, ergänzt durch Tie-Ins, darunter „Avengers Assemble“, „Secret Avengers“, „Thunderbolts“ und andere. Die „Inhumans“-Storyline wird darüber hinaus Konsequenzen haben, die im Moment noch nicht absehbar sind, aber zu einer eigenen Serie führen.
Ein interessant gestaltetes Cover aus der Feder von Daniel Acuña ziert den Band, hat jedoch mit dem Inhalt (zunächst?) wenig zu tun, da es eine Hommage an die „Avengers“ darstellt, die inzwischen – mit verschiedenen Serien – seit 40 Jahren laufen und auf deren Seiten eine Vielzahl faszinierender Charaktere geschaffen wurden, von denen man teilweise leider nicht mehr viel hört wie Stingray, Hellcat, Moondragon und andere.
Die Zeichnungen im Innenteil können sich ebenfalls sehen lassen, insbesondere jene von Stefano Caselli und natürlich Mike Deodato Jr.; vor allem Letzterer zeichnet sehr schöne, realistisch-idealistische Charaktere, die eine wahre Augenweide sind.
Es bringt wenig, in diesen „Avengers“-Band ohne Vorkenntnisse einzusteigen. Zu viel ist geschehen, und selbst treue Leser wissen immer noch nicht genau, worum es eigentlich geht. Ob es sich gelohnt hat, die Durststrecke der kryptischen Episoden durchzuhalten, wird sich nun hoffentlich im Rahmen des Mega-Events „Infinity“ zeigen. Auf jeden Fall sind die Illustrationen bislang sehr gefällig.