Hören bis zum Morgengrauen – 9 Krimis großer Bestsellerautoren (Hörbuch)

Arne Dahl, Ake Edwardson, Mary Higgins Clark, Patricia Highsmith, Val McDermid, Hakan Nesser, Frank Schätzing
Hören bis zum Morgengrauen – 9 Krimis großer Bestsellerautoren
Aus dem Amerikanischen, Englischen und Schwedischen von verschiedenen Übersetzern
Gelesen von Markus H. Eberhard, Stefan Wilkening, Marion Breckwoldt, Beate Himmelstoß, Thomas M. Meinhardt, Christian Baumann und Frank Schätzing
Titelfoto von Chase Swift/CORBIS
Der Hörverlag, 2009, 8 CD, Laufzeit ca. 420 Minuten, ca. 19,99 EUR, ISBN, 978-3-86717-465-7

Von Irene Salzmann

Die CD-Box „Hören bis zum Morgengrauen“ hält, was sie verspricht: Auf den Krimi-Fan warten „9 Krimis großer Bestsellerautoren“ aus Amerika, Deutschland, England und Schweden. Die Namen lesen sich wie das „Who is Who“ der momentan beliebtesten Schriftsteller des Genres, deren Beiträge entweder schon etwas älter oder sehr aktuell sind.

All diese Punkte gewährleisten ein abwechslungsreiches und spannendes Hörvergnügen, denn kein Krimi ist wie der andere. Auch die Lesungen vermögen zu überzeugen. Ob nun zu Hause während der Arbeit, im Auto auf einer längeren Fahrt oder im Beruf, sofern Hören erlaubt ist – überall wird man von den jeweils etwa eine Stunde dauernden Kriminalfällen (die zwei Stücke von Val McDermid sind kürzer und befinden sich auf derselben von den insgesamt 8 CDs) bestens unterhalten.

Die Gestaltung ist, wie man sie von den Krimi-Boxen des Hörverlags kennt: In der Pappbox befinden sich zwei Juwel-Cases mit je 4 CDs. Die Booklets sind leider immer etwas mager und weisen nur auf die einzelnen Titel und die Buchausgaben hin. Schön wäre es, wenn einige zusätzliche Informationen zu den Autoren, den Sprechern und dem Büchern eingebunden würden.

Hier einige Beispiele, welche packenden Erzählungen Eingang in die vorliegende Box gefunden haben:
In „Das dritte Auge“ von Arne Dahl untersucht ein Kommissar den mysteriösen Unfalltod eines Penners. Der Mann wurde überfahren; es gibt mehrere Zeugen, aber keiner hat etwas Wesentliches beobachtet. Der Beamte, der schon immer gut daran tat, seinen Ahnungen zu vertrauen, stellt weitere Nachforschungen an und gerät in tödliche Gefahr.
Mary Higgins Clark lässt ihre Protagonistin „Die Leiche im Schrank“ finden. Dass jemand seine Tote einfach in ihrer Wohnung zurücklässt, findet Alvirah sehr empörend, und dass man ihrem Neffen den Mord in die Schuhe schieben will, ist noch schändlicher. Prompt beginnt sie, ihre Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken.
„Leise, leise im Wind“ passiert ein Mord bei Patricia Highsmith. Skip möchte seinem Nachbarn ein Stück Land abkaufen, was dieser ablehnt. Skips Ärger wächst, als sich seine Tochter ausgerechnet mit dem Sohn dieses Nachbarn einlässt. Plötzlich ist der Mann verschwunden, und die Kinder singen unheimliche Lieder.
Frank Schätzing bringt den jungen Schauspieler Schlemmer mit seinem Kollegen Koch, der ebenfalls ein Einzelgänger ist, zusammen. Als der ältere Mann schwer erkrankt, möchte er so etwas wie eine Beichte gegenüber seinem Quasi-Freund ablegen. Schlemmer erfährt, dass der andere „Der Puppenspieler“ ist und durch Erpressung reich wurde. Warum soll das schöne Geld, das Schlemmer dringend braucht, um seine Gläubiger bezahlen zu können, mit Kochs Tod für immer verloren sein?

Es sind ausnahmslos kleine, böse Geschichten, die auf billige Action verzichten, dafür in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lassen und oft eine unerwartete Wende nehmen. Jede Erzählung vermag auf ihre ganz eigene Art zu überzeugen, sei es durch eine makabre Pointe oder den Charme der Hauptfigur. Für jeden Geschmack ist etwas dabei – und die rund 20,00 EUR für sieben Stunden spannende Unterhaltung lohnen sich wirklich.