Disney: Hall of Fame 18: Don Rosa 6 (Comic)

Disney: Hall of Fame 18
Don Rosa 6
Aus dem Amerikanischen von Peter Daibenzeiher und Jano Rohleder
Aus dem Norwegischen von Etsche Hoffmann-Mahler
Mit Vorworten von Don Rosa und Thomas Schrøder
Ehapa, 2010, Hardcover, 168 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3359-9

Von Irene Salzmann

„Reif fürs Fähnlein Fieselschweif“ befindet Donald seine ungezogenen Neffen, die er hüten soll und die sich von ihm überhaupt nichts sagen lassen. Zunächst sind die drei nicht gerade begeistert davon, dass sie als Pfadfinder Benimm lernen sollen, aber dann packt sie der Ehrgeiz – und sie bekommen es prompt mit ihrem geizigen Onkel Dagobert zu tun.

„Der schwarze Ritter“ ist ein gerissener Dieb, der der Welt beweisen will, dass vor ihm nichts sicher ist, nicht einmal die Fantastilliarden von Dagobert Duck. Als er in den Besitz des ‚Blankweg‘ gelangt, einer Erfindung Daniel Düsentriebs, die alles außer Diamanten auflöst, scheint ihm nichts und niemand mehr gewachsen zu sein.
„Gustav, der Pechvogel“ – das hätte Donald nur zu gern, doch selbst wenn sein Vetter zu verlieren scheint, wendet sich letztendlich alles zum Guten für ihn, während das Pech Donald sogar noch treu bleibt, als er meint, das Geheimnis des unausstehlichen Glücks endlich zu kennen und für sich nutzen zu können.
Dagobert möchte „Das Geheimnis der verschollenen Mine“ lüften, denn zufällig gelangte er in den Besitz der einzigen echten Karte. Am Ziel angekommen, müssen er und seine Neffen sich einem Gauner stellen und überdies die komplizierten Besitzverhältnisse klären.
Die „Rückkehr ins verbotene Tal“ wird für Donald beinahe zum Verhängnis, doch unverhofft findet er einen ungewöhnlichen Beschützer.
„Die Jagd nach der Goldmühle“ bringt die Ducks und Gundel Gaukeley in Kontakt mit archaischen Helden und ihren monströsen Gegenspielern, frei nach dem finnischen Epos „Kalevala“.

Fünf längere abenteuerliche Erzählungen, die ausnahmslos schon in diversen Disney-Heften veröffentlicht wurden, offeriert der sechste Don-Rosa-Band aus der „Hall of Fame“-Reihe. Wie man es von dem Künstler gewohnt ist, greift er Themen beziehungsweise Storys von Carls Barks auf und spinnt dieses Garn weiter, gern versehen mit fantastischen Elementen.

Seine Hauptfiguren, die Ducks, erfüllen ihre Rollen vortrefflich: Onkel Dagobert ist der geldgierige Knauser, dem kein Weg zu weit ist, um sein Vermögen zu mehren, wobei er seine Verwandten immer wieder als günstige Arbeitskräfte ausnutzt. Hin und wieder weiß er jedoch zu überraschen. Donald ist der Pechvogel, der sich meist selbst ein Bein stellt, aber ohne den die anderen aufgeschmissen wären. Tick, Trick und Track warten mit Hintergrundwissen aus dem ‚schlauen Buch‘ und vielen guten Ideen auf, wenn die Situation ausweglos scheint.

Geschickt baut Don Rosa aktuelle Anspielungen und Hommagen ein oder präsentiert Sagen- beziehungsweise Roman-Stoff im typischen Disney-Stil. Diesmal lässt er den Leser an Filme wie „Über den Dächern von Nizza“ und „Der rosarote Panther“ denken und bedient sich der „Kalevala“, einem epischen Kampf von Gut und Böse, im Laufe dessen Dagobert in den Besitz einer legendären Mühle gelangt, ein Motiv vieler Märchen, die Wohlstand verspricht, aber bei Missbrauch kein Glück bringt.

Ausführlich erzählt der Künstler, woher zum Beispiel seine Ideen stammen und was für ihn bei den jeweiligen Geschichten besonders wichtig war oder im Nachhinein nicht mehr recht gefiel. Ergänzt wird mit Abbildungen von Skizzen und Titelillustrationen – und natürlich mit den Hinweisen, wo Fans nach Don Rosas versteckter Signatur suchen sollen.

In der Summe bietet auch diese sehr schön gestaltete Sammler-Ausgabe jede Menge Lesespaß und fügt sich optische ansprechend in jedes Bücherregal ein.