Perry Rhodan 2732: Der Hetork Tesser, Uwe Anton (Buch)

Perry Rhodan 2732
Der Hetork Tesser
Uwe Anton
Cover: Swen Papenbrock
VPM, 2013, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Christoph Alexander Schmidberger

Im Jahr 1516 NGZ befinden sich Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich in onryonischer Gefangenschaft. Sie werden im Innern der Dunkelwelt Bootasha in sogenannten Bußklausen festgehalten. Dort müssen sie 500 Jahre in Isolationshaft ausharren, bis die ominöse zukünftige Ekpyrosis von GA-yomad verhindert wurde. Perry Rhodans Klause stellt sich ihm als ein komfortables Landhaus im Stil der 1930er oder 1940 Jahre dar, das von einem hübschen Garten umgeben ist. Eine Flucht ist jedoch nicht möglich, da im Garten ungünstige Schwerkraftverhältnisse herrschen und ein Löwe diesen Tag und Nacht bewacht.

Rhodan freundet sich allmählich mit der Situation an und beginnt, das Haus zu erforschen und zu nutzen. Er findet eine schier unerschöpfliche Bibliothek mit altterranischer Literatur vor, ebenso einen Schwarz-Weiß-Fernseher. Allerdings reichen weder Literatur noch TV-Programme über den Zeitpunkt seiner legendären Mondlandung im Jahre 1971 hinaus. Dann beginnen sowohl die sporadischen Besuche seines Bußwarts Soroloyn Tevvcer und eines geheimnisvollen Fremdwesens namens Neacue. Mit dem wundersamen Neacue, der stets auf der Suche nach Spaß und Unterhaltung ist, arbeitet Perry Rhodan an einem Fluchtplan…

Mit „Der Hetork Tesser“ legt Uwe Anton einen äußerst kurzweiligen und dabei jederzeit informativen Roman vor. Hauptprotagonist ist Perry Rhodan selbst, alle anderen Figuren spielen kleinere Rollen, die entweder dem Fortgang der Handlung dienen oder relativ blass ausfallen. Das Fremdwesen Neacue fällt in erstere Kategorie, Imperator Bostich in die zweite. Er erscheint nur zum Schluss hin mehr als ein Anhängsel. Die wichtigen Entscheidungen liegen ganz bei Rhodan. Dieser muss sich den Großteil des Romans in einer gleichermaßen vertraut wie fremd wirkenden Umgebung zurechtfinden. Dabei offenbart sich der langjährige Teamautor Uwe Anton als profunder Literaturkenner, der vornehmlich sein Wissen um amerikanische Literaturgeschichte des früheren 20. Jahrhunderts einfließen lässt. Steinbeck, Chandler und Dick lassen grüßen.

Im zweiten Teil des Romans ersetzt Anton dann Literaturgeschichte mit fiktiver Menschheitsgeschichte des Perryversums. Offenbar werden hier bewusst Ereignisse aus der Serienvergangenheit rekapituliert, um den unbedarften Leser auf kommende Ereignisse vorzubereiten. Und diese versprechen viel Spannung und Sense of Wonder, denn immerhin geht es im Schluss des Romans in eine entfernte Galaxis.

Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Jedenfalls ist Uwe Anton auf bestem Wege, ein Altmeister der Serie zu werden.