Tarot – Witch of the Black Rose 12: Die dunkle Spirale (Comic)

Jim Balent
Tarot – Witch of the Black Rose 12
Die dunkle Spirale
(Tarot – Witch of the Black Rose 75-79, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelbild und Innenillustrationen von Jim Balent
Panini, 2013, Paperback, 128 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-551-1

Von Christel Scheja

Mit der hier vorliegenden zwölften Graphic Novel von „Tarot – Witch of the Black Rose“ macht die deutsche Veröffentlichung einen Sprung zu aktuellen Heften. Den Grund dafür nennt Steffen Volkmer in einem persönlichen Vorwort. „Die dunkle Spirale“ ist nur der Auftakt zu einem längeren Abenteuer, das in einem weiteren Band fortgesetzt werden wird.

Wieder einmal ist Tarot, die Hexe der Schwarzen Rose, auf Patrouille unterwegs, um das Wirken dunkelster Magie aufzuspüren und zu bannen. Doch plötzlich sieht sie sich einer Fee vom Dunklen Hof gegenüber, die sie in einen gefährlichen Kampf verwickelt. Schnell merkt Tarot, dass die andere ihr überlegen ist, aber sie ist nicht bereit, aufzugeben. Immerhin macht das magische Wesen düstere Andeutungen über ihre Vergangenheit, spricht von einer Feindschaft zwischen ihnen, die vor langer Zeit begonnen hat. Die Hexe will darauf nun Antworten – aber wird sie diese wirklich bekommen? Denn ihre Gegnerin hat auch den Auftrag, sie an den Dunklen Hof zu bringen – und ist zu allem entschlossen...

Als Tarot nicht nach Hause zurückkehrt, macht sich ihre Familie ziemliche Sorgen. Tarots Mutter, ihre Schwester Raven-Hex und zwei Männer, die den Hexen nahe stehen, machen sich auf die Suche und versuchen die Spur in einem Hexendorf aufzunehmen – ein Unterfangen, das schon bald in einem Desaster enden könnte, denn freundlich gesonnen ist man hier keinem von ihnen.

Modell für die dunkle Fee stand die Foto- und Performance-Künstlerin Madeline LeRoy, die vor allem für ihre erotische Gothic Art bekannt ist. Jim Balent war so fasziniert von ihr, dass er sie zur Gegenspielerin seiner Heldin machte. Ansonsten ist nichts Außergewöhnliches an der Geschichte, denn Tarot steht nicht zum ersten Mal im Konflikt mit Feenwesen, die nur Übles im Sinn haben und deren Magie die ihre zu übersteigen scheint.

Die Handlung ist wieder einmal sehr einfach gehalten. Man merkt deutlich, dass der Künstler sie in erster Linie dazu nutzt, seine gut gebauten und vollbusigen Heldinnen in Szene zu setzen. Vor allem in erotische Posen, die manchmal im Verlauf der Geschichte etwas seltsam wirken, aber mittlerweile dazu gehören. Dazu kommt ein wenig Esoterik, auch erlaubt sich der Künstler die ein oder andere humorvolle Stelle. Alles in allem überwiegt aber wieder der Anblick schöner weiblicher Körper, die geschmackvoll posieren und durchaus auch schon einmal alles zeigen, wie es richtige Pin-ups eben suchen. Immerhin kann man ihm auch weiterhin zugute halten, dass die Frauen auch diesmal sehr selbstbewusst bleiben und nicht nur hübsche Püppchen sind, die sich nach dem nächsten Mann verzehren.

Auch „Die dunkle Spirale“ als zwölftes Abenteuer von „Tarot – Witch of the Black Rose“ bietet eine erotische-sinnliche Lektüre, die vor allem das Auge anspricht. Die Pin-ups dürften auch diesmal wieder vor allem der männlichen Leserschaft gefallen.