Kerstin Gier: Rubinrot (Hörspiel)

Kerstin Gier
Rubinrot
Liebe geht durch alle Zeiten 1
Sprecher: Maria Ehrich, Jannis Niewöhner, Veronica Ferres u. a.
Musik: Philipp Fabian Kölmel
Hörverlag, 2013, 2 CDs, ca. 121 Minuten, ca. 14,99 EUR, ISBN 978-3-86717-981-2

Von Irene Salzmann

Gwendolyn Sherperd ist 16 Jahre alt, geht zur Schule und lebt das Leben eines ganz normalen Teenagers – bis sie plötzliche unter Schwindelanfällen zu leiden beginnt und zeitweilig verschwindet. Offenbar hat sie das Zeitreise-Gen geerbt, das in ihrer Familie über die mütterliche Linie weitergegeben wird.

Sie selber ist davon zunächst genauso wenig begeistert wie ihre Cousine Charlotte, die zusammen mit Gideon de Villiers, in dessen Clan die männliche Linie das Gen besitzt, Jahre lang ausgebildet wurde, bloß dass sich die Gabe bei ihr nicht einstellt. Das ist jedoch nicht alles, was Charlotte verärgert, denn sie fürchtet, Gideon nun zu verlieren.

Dabei kann Gwen den attraktiven und arroganten jungen Mann überhaupt nicht ausstehen. Ganz offen bezweifelt er, dass sie die Aufgaben, die auf sie beide warten, wird erfüllen können, denn Gwen weiß zu wenig über die Vergangenheit und ihre Vorfahren und ist auf die Reisen nicht im Geringsten vorbereitet. Und tatsächlich stecken Gwen und Gideon schon bald in großen Schwierigkeiten, als sie einem Geheimnis auf die Spur kommen, durch das vieles in einem neuen Licht erscheint…

Wenn man die Romanvorlage nicht kennt, kann man schwerlich beurteilen, wie getreu der Film beziehungsweise das Film-Hörspiel umgesetzt wurden. Lässt man sich völlig unvoreingenommen auf „Rubinrot“ ein, wird man schnell in ein rasantes Abenteuer gezogen, das neugierig auf das Kommende macht.

Tatsächlich werden in diesem ersten von drei Teilen die Charaktere und ihre Konflikte vorgestellt, einige Reisen in die Vergangenheit unternommen, und man ahnt, dass hinter den Aufträgen der Zeitreisenden mehr steckt, als ihnen verraten wird. Auch ist die Prozedur recht unangenehm und scheint einem weiteren Zweck zu dienen.

Gwen nimmt sehr schnell den Platz ihrer Cousine ein und muss sich notgedrungen mit Gideon zusammenraufen, der mit der Zeit ein normaleres Verhältnis zu seiner neuen Partnerin aufbaut, die ihn wiederum zunehmend anziehender findet, was keine große Überraschung ist.

Die Umsetzung ist lebhaft und mit der passenden Geräuschkulisse/Musik versehen. Was nicht ganz so gut ankommt, sind die zickigen Stimmen der Mädchen. Dies scheint jedoch dem aktuellen Trend zu entsprechen, denn ähnliche (Synchron-) Stimmen hört man in vielen zeitgenössischen Fernsehfilmen und Hörspielen.

„Rubinrot“ endet mit einem Cliffhanger und lässt viele Fragen offen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht in „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“. Außer der Trilogie bietet Arena außerdem ein Hörbuch mit allen drei Teilen an, gelesen von Josephine Preuß.

Das Film-Hörspiel „Rubinrot“ wendet sich nicht nur an die Kinogänger aller Altersstufen oder/und an die Buch-Leser, die die Geschichte und die spannendsten Momente noch einmal miterleben wollen. Auch ohne Vorkenntnisse kann man die Dialoge genießen – und vielleicht weckt das Hörerlebnis die Lust, auch die Trilogie kennenzulernen, die vermutlich mit einigen zusätzlichen Details aufwartet.