Larry Brent 3: Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas & 4: Party im Blutschloss (Hörspiel)

Dan Shocker (Vorlage) Simeon Hrissomallis (Buch)
Larry Brent
3: Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas
4: Party im Blutschloss
Sprecher: Iaron Löwenberg, David Nathan, Karen Schulz-Vobach, Helge Sidow u.a.
Regie: Simeon Hrissomallis
Musik: R & B Company & Michael Donner
Titelillustration von Timo Würz
R & B Company, 2012, je 1 CD, je ca. 60-70 Minuten, je ca. 8,99 EUR

Von Christel Scheja

Die Psychoanalytische Spezialeinheit des britischen Geheimdienstes, auch PSA genannt, ist immer dann zur Stelle, wenn irgendwo etwas geschieht, was nicht ganz von dieser Welt ist.

Zu den Top-Agenten dieser Gruppe gehört Larry Brent, alias X-Ray 3, der wie kein anderer Erfolge zu verzeichnen hat. Dan Shocker schuf diesen Helden für seine gleichnamige Horror-Heftserie bereits in den 70er Jahren. Nun gibt es die alten Abenteuer endlich auch wieder als Hörspiele.

Zunächst sieht es nur danach aus, als ließen Larry Brent und seine Kollegen ein paar südamerikanische Drogenhändler im wahrsten Sinne des Wortes hochgehen, doch eigentlich haben sie ein ganz anderes Ziel. Sie sind auf der Suche nach der Person, die für eine Welle des Wahnsinns verantwortlich sein könnte, die viele Menschen in Montevideo erfasst hat. Und die bisherigen Spuren führten bisher nur in eine Lagerhalle – nun verweisen sie aber auch noch auf eine psychiatrische Spezialklinik. Tatsächlich kommen sie dort schneller als erwartet der Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas auf die Spur.

Eine Gruppe junger Leute lässt sich nicht von den Gerüchten bange machen, die ein altes Gemäuer am Rande ihres Dorfes umgeben. „Bloody Grave“ ist der Titel des halbzerfallenen Schlosses, die „blutige Gruft“. Der angenehme Grusel, in den Hallen zu feiern, in denen eine junge Frau grausam von ihrem Gemahl zu Tode gefoltert wurde, wandelt sich jedoch schnell in Grauen, als eine junge Frau verschwindet und nicht mehr aufzufinden ist, obwohl ihr Freund sie in ihrem Blut hat daliegen sehen. Sie bleibt nicht die Einzige mit diesem Schicksal. Auch das ist nun ein Fall für Larry Brent und seine Kollegen: Sie müssen sich dem düsteren Geheimnis dieses Ortes stellen, wenn sie verhindern wollen, dass noch mehr Menschen, vor allem Frauen, spurlos verschwinden.

Man merkt auch den Hörspielen an, dass „Larry Brent“ ein Kind der späten 60er und frühen 70er Jahre ist. Die Geheimagentenwelt atmet das Flair von James Bond und Co., inklusive schmissiger Decknamen und Verhalten, die gesellschaftlichen Bilder – Klischees und Vorurteile – erinnern weniger an die Moderne als an diese Zeit. So gesehen atmen die Umsetzungen der alten Romane genau das richtige Flair.

Die Geschichten selbst sind eher solide und durchschnittlich. Erfahrene Leser und Zuhörer wissen ohnehin schon nach ein paar Minuten was Sache ist und wie die ganze Geschichte mehr oder weniger ausgehen wird. Aber dennoch wird es nicht langweilig, da die Handlung mit sehr viel Action durchsetzt ist, und quasi immer etwas passiert. Man redet nie lange um den heißen Brei herum; auch der Hintergrund bleibt blass, um sich vor allem auf das Geschehen zu konzentrieren. Letztendlich bleibt der Genuss für den Moment, wirkt aber nicht lange nach. Die Hörspiele eignen sich daher vor allem gut, um sich zu entspannen oder Zeit zu überbrücken.

Die Sprecher sind deutlich in Spiellaune und wissen ihre Figuren gelungen zu verkörpern. Dazu kommen die passende Musik und Soundeffekte, um den Klangteppich angemessen abzurunden.

Alles in allem bieten „Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas“ und „Party im Blutschloss“, das dritte und vierte Abenteuer von „Larry Brent“, wieder solide Horror-Action, die zwar keine sonderlich großen Überraschungen bietet, wohl aber actionreich entspannende, kurzweilige Unterhaltung.