Avengers vs. X-Men 6 (Comic)

Brian M. Bendis, Jason Aaron u. a.
Avengers vs. X-Men 6: Das letzte Gefecht!
(Avengers vs. X-Men 11+12: Round 11+12, AvX: Vs 6 – Hope vs. Scarlet Witc, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Leinil F. Yu
Zeichnungen von Olivier Coipel, Adam Kubert, Mark Morales, John Dell u.a.
Panini, 2013, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR

Von Irene Salzmann

Von Nur Scott Summers/Cyclops und Emma Frost verfügen noch über die Phoenix-Kraft und sind, seit sie die Macht ihrer drei Kameraden in sich aufnahmen, stärker denn je. Gleichzeitig entgleitet ihnen zunehmend die Kontrolle. Nicht nur begehren sie die Kraft des jeweils anderen, sie sind auch gewillt, diese einzusetzen, um eine neue Welt nach ihren Vorstellungen zu schaffen. Wer sich ihnen in den Weg stellt, wird gnadenlos beseitigt.

Inzwischen sind die beiden isoliert, denn auch die letzten Freunde, die an das Utopia glaubten, welches die Phoenix Five ursprünglich schaffen wollten, haben begriffen, dass kein normaler Mensch diese Macht beherrschen kann, sondern sie ihn letztlich korrumpiert. Professor Xavier führt nun die Avengers und Mutanten in „Das letzte Gefecht“, das noch so manches Opfer fordert.

Wie Scott es erwartet hat, erweist sich, als alles verloren scheint, Hope als die Hoffnung aller, denn nur sie und Wanda Maximoff/Scarlett Witch können gemeinsam vielleicht ein Wunder bewirken.

„Avengers vs. X-Men“ geht in die sechste und letzte „Runde“. Alle Handlungsstränge der am Crossover beteiligten Serien laufen nun zusammen. Es kommt zum großen Showdown der Avengers, der X-Men und ihrer Verbündeter gegen Cyclops, der schließlich die ganze Macht des Phoenix besitzt und, wie jeder befürchtet hat, zu Dark Phoenix wird. Seine Taten haben tragische Konsequenzen, aber am Ende bewirkt die zerstörerische Kraft noch etwas Gutes und erfüllt die Hoffnungen vieler.

Das Crossover klingt aus mit einigen weiteren Duellen, die allerdings eher humorig als dramatisch sind und von verschiedenen Zeichnern geschaffen wurden. Von der Chronologie her hätte man sie sinnvollerweise anders platzieren müssen, allerdings wirkt das ganze Croosover von der Timeline her sehr unsortiert, so dass es selbst treuen Lesern schwerfällt, die Geschehnisse in eine nachvollziehbare Reihenfolge zu bringen. Sollte „Avengers vs. X-Men“ irgendwann gesammelt in einem Hardcover-Band oder Paperback erscheinen, wird man sich bei Marvel hoffentlich die Mühe machen, die einzelnen Kapitel chronologisch zu ordnen.

Die realistisch-idealistischen Zeichnungen sind sehr ansprechend. Allein bei den humorigen Duellen gibt es Ausreißer nach unten, da einige Szenen sehr cartoonhaft beziehungsweise schon fast hässlich anmuten.

Nach diesem spannenden Crossover ist der Weg frei für „Marvel Now!“, einer Art Neuordnung des bekannten Marvel-Universums mit der Einführung zahlreicher neuer Serien beziehungsweise deren Neustart mit Nr. 1. Der Verlag verspricht frische Storylines und Charakterdesigns, um neue Leserkreise zu gewinnen. Man darf gespannt sein, was Panini daraus machen wird und welche Serien hier erscheinen werden. Für Neu- und ‚Wieder‘-Leser ist damit ein guter Einstiegspunkt gekommen, wenn auch vieles nicht mehr so sein wird, wie man es von früher kannte oder vielleicht erwartet.