Star Trek New Frontier 6: Finstere Verbündete, Peter David (Buch)

Star Trek New Frontier 6
Finstere Verbündete
Peter David
(Star Trek – New Frontier: Dark Allies, 1999)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 246 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-942649-06-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

„Finstere Verbündete“ aus der Serie „Star Trek New Frontier“ spielt nur wenige Tage nach „Ort der Stille“ und greift dabei einige offene Handlungsfäden auf, deren volles Ausmaß nun bekannt wird. Diesmal sind auch Captain Mackenzie Calhoun und sein Erster Offizier Commander Elizabeth Shelby wieder mit von der Partie.

Schon im letzten Band hat die Crew der „Excalibur“ Erfahrungen mit der fanatischen Sekte der Erlöser gemacht. Vor allem Si Cwan, Ex-Prinz der Tholianer, ist gar nicht gut auf sie zu sprechen, haben sie doch große Mitschuld an dem Chaos, dass das Imperium zu Fall brachte und sein Leben zerstörte. Umso erstaunter sind alle, als die Anführer der Sekte, allen voran der höchste Gebieter der Erlöser, plötzlich Kontakt und Hilfe bei ihnen suchen. Und das aus gutem Grund. Denn „Die Schwarze Masse“, die schon einmal vor langer Zeit ganze Sonnensysteme auslöschte, nähert sich nun ihrer Heimatwelt Tulaan IV.

Natürlich ist Makenzie Calhoun nicht gerade erbaut darüber, denn zum einen hat man die fanatischen Hunde des Krieges in noch zu unangenehmer Erinnerung, zudem muss er sich mit eigenen Problemen herumschlagen. Allerdings gebieten ihm sein eigenes Gewissen und die Maxime der Föderation dennoch, etwas zu unternehmen, da auch unschuldige Leben bedroht sind, die nichts für alles können. Und so stellt er sich einer Gefahr, die auch für die „Excalibur“ und ihre Crew zu viel sein könnte...

Zwar spinnt Peter David den roten Faden weiter, aber Spannung will nicht wirklich aufkommen. Der ausführliche Prolog stellt zwar die „Schwarze Masse“ vor, verrät aber auch zuviel von dem, was eigentlich die Crew der „Excalibur“ hätte herausfinden können. So gibt es nach dem interessanten Auftakt leider nur Geplänkel unter den Mitgliedern der Crew auf der einen Seite und mit den Erlösern auf der anderen. Immer wieder schweift die Geschichte zu persönlichen Befindlichkeiten des Captains und der Crew ab, sodass der Hintergrund viel zu kurz kommt. Am Ende wird man zudem mit einem recht fiesen Cliffhanger überrascht. Alles in allem reiht sich in dem Roman eine Szene nach der anderen wirr aneinander, ohne dass erkennbar ist, was die „Excalibur“ eigentlich unternehmen kann und will.

Leider können auch die Figuren nicht überzeugen. Der Autor versucht zwar, ihnen durch menschliche Gefühle Tiefe zu geben, das gleitet allerdings nur allzuoft in Kitsch und Klischees ab, sodass man den Roman nicht selten genervt beiseitelegen möchte.

Letztendlich wird mit „Finstere Verbündete“ ein Tiefpunkt der Reihe erreicht, verschenkt der Autor doch viel zuviele von den Möglichkeiten, die er sich durch die immense Bedrohung und die Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Feind geschaffen hat und ergeht sich lieber in persönliche Befindlichkeiten von Captain und Crew.