Bekker, Alfred: Der Zauber der Elben – Elbenkinder 3 (Buch)

Alfred Bekker
Der Zauber der Elben
Elbenkinder 3
Titelbild von HildenDesign, München
Schneider, 2009, Hardcover, 204 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-505-12557-7

Von Christel Scheja

Die Reihe um die »Elbenkinder« schließt zwar direkt an die »Elben«-Trilogie (Lyx) an, ist aber auch ohne Vorkenntnisse lesbar. Helden des Zyklus sind die Enkelkinder des letzten Elbenkönigs Keandir, die zwar nicht erwachsen werden wollen, aber seit einiger Zeit auf dem Rücken ihres Riesenfledertieres Rarax durch die Gegend fliegen und Abenteuer erleben.
Sie haben bereits gegen allerlei Kreaturen der Finsternis und den unheimlichen Knochenherrscher gekämpft, aber auch gegen einen verräterischen Magier, der großes Unheil über das Volk der Elben zu bringen drohte. Der dritte Band der Reihe, »Der Zauber der Elben«, setzt kurz nach diesen Ereignissen an.

Die Elbenkinder haben die Absichten des schurkischen Jarondil vereiteln, den Elbenmagier aber nicht besiegen können. Er ist ihnen entkommen. Ernster als zuvor kehren sie mit dem König nach Hause zurück.
Kurz darauf erreichen beunruhigende Nachrichten die Hauptstadt. Eine Stadt der Elben ist angegriffen worden, und Heere von Finsterkreaturen belagern den Ort, um ihn zu Fall zu bringen. Es muss mächtige Magie mit im Spiel sein, denn er ist keine Grenzfestung sondern liegt mitten im Herrschaftsbereich der Elben.
Nach und nach finden Keandir, Daron und Sarwen heraus, dass sich Jarondil inzwischen mit dem Knochenherrscher von Skara verbündet hat, der offensichtlich nicht so besiegt wurde, wie die Elbenkinder geglaubt haben.
Deshalb sehen es die beiden als ihre persönliche Pflicht an, sich dem Unheil zu stellen, so gerne ihr Großvater sie auch zurückhalten möchte. Sie schaffen es tatsächlich, die Pläne ihrer ärgsten Feinde zu vereiteln, bezahlen aber einen hohen Preis dafür, denn sie geraten in eine Zeit, die unvorstellbar lange zurück liegt und das wahre Grauen für sie bereit hält, auch was die Dunkelheit in ihren eigenen Seelen angeht …

»Der Zauber der Elben« erinnert daran, dass die Schurken der beiden vorhergehenden Bände nicht nur die Aufwärmübungen der jungen Helden waren, sondern auch noch nicht ganz von der Bildfläche verschwunden sind.
So müssen die jungen Helden jetzt gegen beide kämpfen. Der dritte Band um die »Elbenkinder« ist damit grusliger und dramatischer als seine Vorgänger. Trotzdem bleibt Alfred Bekker seiner Linie treu, vor allem junge Leser anzusprechen, die spannende und unheimliche Abenteuer mit Protagonisten in ihrem Alter lieben.
Daher ist die Handlung auch weiterhin sehr geradlinig und einfach zu durchschauen, sind die Figuren einfach gestrickt und oftmals sehr archetypisch beschrieben, so dass man nicht erst lange darüber nachdenken muss, wer jetzt eigentlich gut und wer böse ist. Für einen erfahrenen Leser ist der Ausgang der Geschichte dadurch schon früh durchschaubar. Gewalt ist zwar vorhanden, bleibt aber sehr moderat.
Angenehm fällt auf, dass Sarwen genau so aktiv wie ihr Bruder ist und nicht immer nur gerettet werden muss. Allerdings beginnen jetzt langsam die Rückbezüge zu den vorhergehenden Abenteuern der Reihe, so dass man diese schon kennen sollte, um das Buch ohne Probleme zu genießen.

So bietet »Der Zauber der Elben« wie seine Vorgängerbände spannende, farbenprächtige und stellenweise auch sehr gruslige Abenteuer für alle Kinder und Jugendlichen, die noch keinen der dicken Fantasy-Wälzer zur Hand nehmen wollen.