Nautilus Ausgabe 108 (Magazin)

Nautilus 108
März 2013
Abenteuer Medien Verlag, 2013, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Schon im letzten Jahr waren Märchenfilme groß im Kommen. Nun setzt sich der Trend verstärkt fort. Vor allem die Sammlung der Gebrüder Grimm dient als Grundlage. Aus diesem Grund beschäftigt sich die 108. Ausgabe der „Nautilus“ diesmal schwerpunktmäßig mit Märchen und Hexen.

Der phantastische Film macht eine Pause von den düsteren Horror-Stoffen und wendet sich diesmal den lichteren Geschichten zu, die viele aus ihrer Kindheit kennen. Allerdings werden diese Stoffe so aufbereitet, dass man sie nicht unbedingt gleich wiedererkennt. Vor allem sollen Erwachsene angesprochen werden. „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ verrät, was aus dem Geschwisterpaar wurde, nachdem es der Hexe in ihrem Häuschen entkommen ist und sie nach Hause zurückkehren konnten. Die Erlebnisse in der Kindheit haben ihre Spuren hinterlassen – sie jagen die Schadenszauberinnen nun mit großer Entschlossenheit und müssen erkennen, dass nicht alle so leicht zu besiegen sind. Ein Artikel beschäftigt sich deshalb auch sehr intensiv mit den Märchenstoffen, die bereits in Film und Fernsehen zu sehen waren und nicht nur Kinder ansprechen wollen, ein anderer mit der Hexe in Mythen und Sagen. „Beautiful Creatures“, „Jack and the Giants“ und „Die fantastische Welt von Oz“ sind ebenfalls Filme mit märchenhaftem Inhalt und einer teilweise romantischen, dann wieder actionreich verspielten Umsetzung. Desweiteren finden sich noch weiteren Filmbesprechungen, Rezensionen und die üblichen Rubriken zu Buch, Hörbuch und Spielen in dieser Ausgabe.

Die Artikel und Berichte zu den Filmen machen keinen Hehl daraus, dass die Märchenwelle schneller wieder vorbei sein kann als man denkt. Gerade die aktuellen Filme müssen zeigen, dass die Fans auch weiterhin bereit sind, sich von bekannten Stoffen in neuer Interpretation verzaubern zu lassen. Wohl deshalb beschäftigen sich die Hintergrundartikel mit den Märchenadaptionen der vergangenen Jahre und ziehen Bilanz, ein anderer zeichnet das Bild der Hexe in den Mythen und Sagen nach, denn immerhin haben diese auch die modernen Darstellungen geprägt. Zudem wissen die Interviews und Berichte durch ihre Ausführlichkeit und interessanten Fragen zu begeistern. Alles in allem bietet diese Ausgabe trotz des dominanten Schwerpunktthemas eine gute Mischung, die sowohl alte Hasen der phantastischen Genres als auch Newcomer, die selbst noch nicht viel wissen, ansprechen kann. Allerdings sollte man diesmal auch Spaß an Fantasy und märchenhaften Stoffen haben, sonst könnte man sich eher langweilen.

Alles in allem ist die 108. Ausgabe der „Nautilus“ eine runde Sache für alle Fans märchenhafter Fantasy, die mehr über die aktuellen Trends und die Entwicklungen der kommenden Monate erfahren möchten.