Avengers 21 (Comic)

Brian M. Bendis
Avengers 21
(New Avengers 24+25, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Mike Deodato Jr. & Rain Beredo
Zeichnungen von Mike Deodato Jr., Will Conrad, Rain Beredo, Walter Simonson u.a.
Panini, 2012, Heft, 68 Seiten, 5,95 EUR

Von Irene Salzmann

Die Phoenix-Kraft nähert sich der Erde, um sich einen neuen Wirt zu suchen. Sowohl die X-Men als auch die Avengers sind davon überzeugt, dass es sich um Hope Summers handeln wird, die in größter Not bereits eine vergleichbare Macht entfesseln konnte. Während beide Teams um Hopes Schicksal kämpfen, verfolgt das Mädchen eigene Pläne.

Viele Jahre davor wird Meister Yu Ti von furchtbaren Visionen zu einem jungen Mädchen geführt, das Fongji genannt wird, nicht spricht und Hope wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Yu Ti nimmt sie mit an einen geheimen Ort im K’un-Lun-Gebirge, denn sie soll die neue Iron Fist werden.

Während die Hauptstoryline der Mini-Serie „AvsX“ die Kämpfe der Avengers und X-Men, insbesondere einiger ausgewählter Helden, in den Mittelpunkt stellt und weniger die Motive der Beteiligten beleuchtet, wird in den Tie-Ins, folglich auch in „Avengers“ 21, außerdem das Drumherum berücksichtigt: persönliche Konflikte, andere Bedrohungen und so weiter. Das belebt die Handlung deutlich, so dass die Lektüre abwechslungsreich zu lesen ist.

Etwas verwundert natürlich der Sprung in die Vergangenheit und an einen geheimen Ort mit völlig anderen Protagonisten. Dass dieses Intermezzo wichtig ist, liegt auf der Hand. Es lädt zu Spekulationen ein: Ist vielleicht gar nicht Hope der Wirt der Phoenix-Kraft? Ist das ihr ähnelnde Mädchen eine Ahne oder eine frühere Inkarnation? Könnte die mythische Macht, über die Iron Fist verfügt, etwas mit dem Phoenix zu tun haben oder ihm gar widerstehen können? Schließlich sind Drache und Phoenix wichtige und vor allem mächtige Fabeltiere der asiatischen Mythologie.

Um Antworten auf diese Fragen und natürlich auch hinsichtlich des Schicksals von Hope und der Menschheit, für die die Phoenix-Kraft eine tödliche Bedrohung darstellt, zu erhalten, sollte man der Serie (und den Heften, die ebenfalls zur Mini-Serie gehören) noch eine Weile treu bleiben, was sicher leicht fällt, denn die aparten Illustrationen von Mike Deodato Jr. sind wie immer ein Genuss und tragen gelungen eine interessante Handlung.

Sucht man gerade nach einer spannenden, schön gezeichneten Superhelden-Serie, die man eine Weile verfolgen möchte, sollte man einen Blick in die laufenden „Avengers“-Hefte werfen, auch unabhängig von „AvsX“.