Hägar der Schreckliche Gesamtausgabe 10 (Comic)

Dik Browne
Hägar der Schreckliche
Gesamtausgabe 10: Tagesstrips 1987 – 1989
(Hägar the Horrible, 2010)
Aus dem Amerikanischen und Vorwort (Interview mit Chris Browne) von Michael Bregel
Ehapa, 2010, Hardcover, 320 Seiten, 29,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3256-1

Von Irene Salzmann

1989 starb Dik Browne, der geistige Vater von Hägar. Sein Sohn Chris, der ihm seit Jahren zur Hand ging und regelmäßig als Zeichner einsprang, wenn es notwendig war, setzt seither die Strips um den knuffigen Wikinger, seiner Familie, Freunde und Gegner fort. In dem Interview, das Michael Bregel mit ihm führte, erzählt er, wie schwer der Verlust des Vaters ihn traf und wie schwierig es war und noch immer ist, „Hägar“ und andere Serien in seinem Sinn fortzuführen.

Tatsächlich meint man, gewisse Unterschiede zu bemerken: Der Strich ist oft kräftiger, die Witze sind wortreicher und manchmal nicht ganz so auf den Punkt gebracht wie früher. Das heißt nicht, dass „Hägar“ schlechter geworden sei, nur ein wenig anders, aber das dürfte kaum jemandem auffallen. Was dagegen auffällt: Dik Browne sieht auf einem der Fotos fast so aus wie Hägar…

In der 10. Gesamtausgabe, in der die Tagesstrips von 1987 bis 1989 gesammelt sind, darf der Leser Hägar in vielen kuriosen Situationen erleben, die er durchaus nachvollziehen kann. Beispielsweise suchen Hägar und Sven Glückspilz Rat bei Dr. Zook, weil sie wissen wollen, ob Montage mehr Stunden als die übrigen Tage haben. Was passiert wohl, wenn Hägar und seine Mannen mit einem Rammbock eine Burg erstürmen wollen, ihnen jedoch ein wahrer Ramm-Bock entgegen kommt? Hägar ist ganz stolz, weil er es geschafft hat, seinen Schuh selbst zuzubinden, aber etwas ist dabei schief gegangen. Dass Hägar den Müll erst hinaus tragen will, wenn sich so viel angesammelt hat, dass sich der Gang lohnt, gefällt Helga überhaupt nicht. Ob die Ente Kwack, die mit ihrem Nachwuchs umherwatschelt, verheiratet ist, wüsste Sven zu gern. Auch früher gab es Skilifte, nur waren diese ein wenig … rustikal.

Man kann die Strips, die aus ein bis vier Panels bestehen, nur schwer beschreiben, da Wort und Bild eine Einheit darstellen, die man selbst sehen und lesen muss. Über fast alle dieser kleinen Comics amüsiert man sich königlich, da sie Momente beschreiben, wie man sie aus dem eigenen Alltag kennt, übertragen ins Wikingerzeitalter. Vor allem für das reifere Publikum bedeutet die schön gestaltete Sammlerausgabe großen Lesespaß.