Mike Resnick: Mallory und der Taschendrache (Buch)

Mike Resnick
Mallory und der Taschendrache
(Stalking the Dragon, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Thomas Schichtel
Titelillustration: Drew Baker.
Bastei Lübbe, 2012, Taschenbuch, 382 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20675-9 (auch als eBook erhältlich)

Von Gunther Barnewald

Der vorliegende Fantasy-Roman ist, nach „Jäger des verlorenen Einhorns“ und „Mallory und die Nacht der Toten“, der dritte in sich abgeschlossene Band der humorvollen Reihe mit dem Detektiv John Justin Mallory, der in einem magischen New York ermittelt, in dem Zauberei funktioniert und allerlei übernatürliche Wesen leben.

Mallory erhält ausgerechnet am Valentinstag einen neuen Auftrag. Ein Typ mit Hörnern am Schädel kreuzt in der Detektei auf, behauptet sein Name sei Buffalo Bill Brody (ja, ja, nicht Cody!), und er sei der Besitzer des reizendsten Taschendrachen, der aktuell zu finden sei. Leider sei Flauschie, so der Name des kleinen Drachen (nicht wie der Klappentext versehentlich ausweist „Fifi“), gekidnappt worden, gerade kurz bevor der große Schönheitswettbewerb in Eastminster starten soll. Erster Verdächtiger: Der Besitzer des Vorjahressiegers. Doch dies ist ausgerechnet der Grundy, der Oberdämon New Yorks, und so etwas wie der böse Busenfreund des Detektivs.

Schnell kommen Mallory und seine Geschäftspartnerin, die ältere Großwildjägerin Winnifred Carruthers, zu der Erkenntnis, dass es völlig unter der Würde des Grundy wäre, die Konkurrenz auf so billige Art und Weise auszuschalten. Doch wer könnte noch Interesse daran haben, dass Flauschie nicht antritt? Und so hetzen Mallory, seine Geschäftspartnerin und allerlei seltsame Helfer im Schnelldurchgang durch ein magisches, völlig verrücktes New York (wobei viele behaupten, das echte sei auch nicht anders), begegnen mal wieder den durchgeknalltesten Fabelwesen und versuchen den Taschendrachen aufzutreiben, bevor der Wettbewerb am nächsten Tag startet...

Auch das dritte Abenteuer des Privatdetektivs J. J. Mallory und seiner Gehilfen reizt wieder die Lachmuskeln. Die Geschichte enthält wenig Beschreibungen, besteht hauptsächlich aus irrwitzigen Dialogen, die allerdings auf Dauer etwas ermüdend sein können.

Durch den knappen zeitlichen Rahmen, den Mallory mal wieder von den Umständen (wahlweise vom Autor) gesetzt bekommt, liest sich die Geschichte wieder spannend, lässt dem Leser wenig Zeit zum Atemholen. Leider fehlen Resnick diesmal die aberwitzigen Ideen, seine Gags (wie das „World Jade Center“, hier war das „Vampire State Building“ aus Teil 2 eindeutig komischer, auch der „Frump Tower“, zum Glück vom guten Übersetzer dem Leser erklärt, der nicht automatisch weiß, was mit „Frump“ gemeint ist, ist eher nur durchschnittlich komisch) erscheinen etwas müde und zünden leider nicht so häufig wie in den vorangegangenen Bänden.

Für Fans der Serie ist diese Fortsetzung okay, wer den Detektiv noch nicht kennt, sollte sich unbedingt erst die beiden anderen Bände zu Gemüte führen.