Basara 20 (Comic)

Yumi Tamura
Basara 20
Aus dem Japanischen von Ai Aoki
EMA, 2008, Taschenbuch, 190 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-6706-8

Von Irene Salzmann

Immer mehr Menschen, die darauf hoffen, dass das Schicksalskind Tatara die Tyrannei der Könige beendet, scharen sich um Sarasa, die nach dem Tod ihres Bruders in dessen Rolle schlüpfte, nicht ahnend, dass sie selber das wahre Schicksalskind ist. Obwohl ihre Erfolge beachtlich sind, zweifelt sie regelmäßig an sich selbst und ihrer Motivation.

Der Rote König ist der Mörder ihrer Angehörigen und vieler anderer Menschen, und dafür hasst sie ihn. Aber zugleich ist er Shuri, der Mann, den sie liebt und der auf seine Weise dem Volk eine bessere Zukunft bringen möchte. Einige Zeit sah es so aus, als würden sie am selben Strang ziehen, doch nun wird bekannt, dass Shuri die Position des Obersten Königs übernehmen will. Dadurch wird jegliche Hoffnung in Sarasa zerstört, dass es eine Versöhnung geben könnte. Sie ahnt nicht, dass ihre Gegner dabei sind, eine heimtückische Falle aufzubauen und sich ein Verräter unter ihren Freunden befindet.

In „Basara“ 20 braut sich eine Menge zusammen. Es gibt gute Nachrichten für Sarasa, aber auch schlechte, durch die die Geschehnisse unaufhaltsam auf eine Tragödie zusteuern. Es scheint kein gemeinsames Glück und Sarasa und Shuri zu geben. Vor dem Showdown muss das Mädchen jedoch erst eine tödliche Falle überleben.

Die Künstlerin befasst sich ausführlich mit der Zerrissenheit einiger Hauptfiguren, allen voran Sarasa, die um ihre verlorene Liebe weint, weil sie den neuen Oberen König töten muss, um das Schicksal zu erfüllen. Asagi weiß nicht, ob er Sarasa liebt oder hasst, ob er sie, wie geplant, ins Verderben führen oder ihr Vertrauen in ihn nicht enttäuschen und sie retten soll. Ageha, eigentlich ein friedliebender Mann, wird zum Assassine, um einige für Sarasa gefährliche Personen auszuschalten. Der Journalist Taro sieht das mit Bedauern, da er sich um Ageha sorgt, doch auch er geht große Risiken ein, um Sarasa zu unterstützen. Der Spannungsbogen steigt langsam, die Spannung nimmt zu. Etwas störend wirken mitunter die Scherze, die Auflockerung bringen sollen, aber nicht wirklich zum Ernst der Lage passen.

Die Zeichnungen wirken etwas altbacken und sind Geschmackssache, vor allem wenn man Yumi Tamuras Stil mit dem anderer, jüngerer Künstler vergleicht.

Um der Handlung folgen zu können, sollte man „Basara“ ab BAND 1 lesen, denn in zwanzig Tankobons ist viel passiert, die Zahl der Akteure ist gewaltig; selbst treue Sammler wissen oft nicht mehr genau, wer wer ist und Sarasa unter welchen Umständen begegnete. Von einem Quereinstieg kann man bloß abraten. Auch empfiehlt es sich, ein wenig in den Büchern zu blättern, ob Inhalt und Stil zusagen, denn bei 27 Bänden á 6,50 EUR, die man bloß halbherzig liest, ist der Spaß einfach zu teuer.