Das Haus Zamirs 30: Das Femegericht, Catalina Corvo & Logan Dee (Buch)

Das Haus Zamis 30
Das Femegericht
Catalina Corvo & Logan Dee
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2012, Taschenbuch, 202 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-95426-230-4

Von Carsten Kuhr

Nach wie vor sind die Zamis auf der Flucht. Einst waren sie die Dämonensippe, die in Wien den Ton angab. Nachdem Michael Zamis aber Ansprüche auf den Thron der Schwarzen Familie geltend gemacht hat, nahm Asmodi grausam Rache. Selbst seine Tochter, Thekla Zamis, konnte das Verhängnis nicht mehr aufhalten. Michael wurde in einen Freak verwandelt, Thekla floh mit ihren Kindern nach Südengland.

Hier, in der kleinen Ortschaft Hadleigh in Suffolk, hat sie bereits einmal als junges Mädchen Station gemacht. Und auch ihre Familie verbindet eine gemeinsame Vergangenheit mit der Gegend. Einst nahm Asmodi I hier Francis Zamis als Ghoul in die Schwarze Familie auf, ja benannte diesen, seinen Sohn, und dessen Mitstreiter als den Darkfire Club zu seinem Femegericht und Henker…

Schon seit geraumer Zeit hat sich der „Dämonenkiller“-Ableger, der zunächst unter dem Titel „Coco Zamis“ angeboten wurde, von „Dorian Hunter“ emanzipiert. Mittlerweile erscheinen in schöner Regelmäßigkeit Romane, die Gruselfeeling pur bieten und den „Dämonenkiller“ oft alt aussehen lassen. Dies ist nicht nur ein Verdienst der beteiligten Autoren, sondern auch des Ideengebers Uwe Voehl. Mit geschickter Hand hat er nicht nur für viel Atmosphäre gesorgt, sondern die Serie auch auf ein breiteres Fundament gestellt.

Was als Jugendabenteuer unserer allerliebsten Hexe begann, das hat sich zwischenzeitlich in eine Familienchronik verwandelt. Immer wieder geben uns die Autoren Einblick in die Vergangenheit der Sippe, stellen andere Verwandte und Vorfahren in den Mittelpunkt der Handlung.

Vorliegend erzählen uns die beiden Stammautoren wiederum von gruseligen Vorfällen. Es geht um die Heimsuchung einer ganzen Gegend, um einen Dämon, der Jagd auf seine Artgenossen macht und nicht zuletzt um das Femegericht von Asmodi I. Dabei bleibt die Weiterführung der aktuellen Zamis-Chronik ein wenig auf der Strecke. Dies fällt dem Leser aber kaum auf, zu fasziniert ist er insbesondere von dem langen Text Dees über die Berufung von Francis Zamis zu Asmodis Henker. Hier erwartet den Rezipienten Gruselfeeling pur, fahren die Verfasser auf, was der Leser herbeisehnt. Schwarze Messen, Leichenschmaus, Schändung; da bleibt kein Wunsch unerfüllt.

Mit der Juni-Lieferung hat der Verlag seine Publikationen von Hardcover auf Taschenbuch umgestellt. Wie der Verlag auf seiner Website mitgeteilt hat, soll damit der Anstieg der Produktionskosten aufgefangen werden. Die bereits vor einigen Monaten erfolgte Umstellung bezüglich des Umfangs wurde beibehalten. Der Leser erhält also weiterhin neu verfasste Titel seiner Lieblingsserien. Allerdings muss jeder Fan selbst entscheiden, ob ihm zwei Romane im Heftumfang den Obolus wert sind.