Star Trek The Original Series 3: Feuertaufe: Kirk, David R. George III (Buch)

Star Trek The Original Series 3
Feuertaufe: Kirk – Der Leitstern des Verirrten
David R. George III
(Star Trek – Crucible: Kirk – The Star to ever wandering, 2007)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Sabine Elbers
Cross Cult, 2012, Taschenbuch, 268 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-942649-53-7 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Im dritten Teil von „Feuertaufe“ wendet sich David R. George III nun endlich der Figur zu, die den größten Verlust in „Griff in die Geschichte“ („The City on the Edge of Forever“) erlitten hat. Denn bei der Zeitreise in das Jahr 1930 verliebt sich Kirk in die ebenso charismatische wie kluge Edith Keeler und weiß doch, dass er sie sterben lassen muss, wenn die Geschichte nicht einen fatalen Verlauf nehmen soll. Auch später kann er sie nicht vergessen, so viele Liebschaften er auch haben mag. Und vielleicht wird sie so auch „Der Leitstern des Verirrten“.

Offziell stirbt James T. Kirk bei der Rettung der „U.S.S. Enterprise B“, auch wenn sein Körper niemals gefunden wird. Viele Jahre später entdeckt Captain Picard, dass er in den „Nexus“ gezogen wurde, eine Ebene in der Zeit keine Bedeutung hat. Beide halten den verrückten aber genialen Wissenschaftler Soran auf, der sein persönliches Glück über die Leben von Milliarden stellt. Doch anders als Picard denkt, stirbt Kirk nicht ein zweites Mal – stattdessen wird er erneut in den Nexus gezogen und erhält die Möglichkeit, die Geschichte zu reparieren, da er ungewollt ein ganzes Jahrhundert ausgelöscht haben könnte. So macht sich der Captain auf eine Reise durch seine eigene Vergangenheit und erlebt die entscheidenden Schlüsselmomente ein zweites Mal. Und er wird sich auch über eines endgültig klar. Nur an der Seite von Edith Keeler kann er wirklich glücklich sein und seinen Frieden finden. Doch bis er dieses Ziel erreicht, muss er noch vieles durchstehen und auch selbst bis an die Grenzen dessen gehen, was er ertragen kann.

Auch wenn die Action im Buch recht groß geschrieben wird und sich Kirk immer wieder gefährlichen Gegnern und Gefahrensituationen stellen muss, besitzt das Buch doch Schwächen. Auch wenn die Geschichte versucht, einen Zusammenhang zwischen wichtigen Momenten in Kirks Leben zu knüpfen und dabei munter bekannte und unbekanntere Episoden aufgreift, so hat man doch nicht das Gefühl, die Geschichte würde auf ein Ziel hinarbeiten. Zu verwirrend ist das Hin und Her zwischen den verschiedenen Kirks. Bald weiß man nicht mehr, ob man den Handlungsträger, eines seiner früheren Ichs oder gar das Echo einer Erinnerung vor sich hat. Auch fällt nicht so ganz ins Auge, was Kirk eigentlich mit seinem neugewonnenen Leben anfangen will und welche Bedeutung Edith Keeler für ihn hat. Die Frau selbst hat nur einen kurzen Auftritt in einer Liebesszene.

Alles in allem mag sich Kirk zwar von einer sehr verletzlichen und manchmal sogar hilflosen Seite zeigen, was dem Charakter etwas mehr Tiefe als sonst verleiht, da der Autor sich aber nicht traut, einen klareren Kurs einzuschlagen, bleibt vieles schwammig und zu vage um wirklich zu fesseln. Außer Acht gelassen wird auch die Beziehung zu seinen Freunden -Spock und McCoy treten ebenfalls so gut wie gar nicht auf.

„Der Leitstern des Verirrten“ ist als abschließender Band der „Feuertaufe“-Trilogie eher eine Enttäuschung. Zwar stimmen Action und Charakterzeichnung des Helden, aber ein paar wichtige Aspekte seines Lebens werden entweder einfach ausgelassen oder zu schwammig abgehandelt – gerade auch im Bezug auf die Schlüsselfolge.