Buffy – The Vampire Slayer Staffel 9, Band 1: Im freien Fall (Comic)

Joss Whedon & Andrew Chambliss
Buffy the Vampire Slayer Staffel 9, Band 1
Im freien Fall
(Buffy the Vampire Slayer, Season 9: Vol 1: Freefall, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Titelbild von Jo Chen
Zeichnungen von Georges Jeanty, Karl Moline u.a.
Panini, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-86201-097-4

Von Christel Scheja

Gut ein Jahr nach dem Erscheinen der achten „Buffy“-Staffel setzt das bewährte Team um Joss Whedon die Geschichte der Jägerin fort. Nachdem diese in der achten Staffel fast zu einer Göttin geworden war, ist sie nun auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Durch die letzten Ereignisse ist die Magie fast von der Erde verschwunden, die letzten Reste sind kaum noch spürbar.

Buffy versucht ein normales Leben zu beginnen. Sie zieht in San Francisco in eine Wohngemeinschaft und verdient sich ihren Lebensunterhalt als Kellnerin, während sie versucht, mehr aus sich zu machen und nachts doch noch als Jägerin unterwegs zu sein, um die Menschen zu schützen. Mit den verbliebenen Freunden hat sie nur wenig Kontakt. Willow macht sich rar, weil sie immer noch nicht mit der fehlenden Magie zurechtkommt, auch Xander und Co. stehen ihr eher abwartend gegenüber. So wird ihr Leben eher langweilig und berechenbar – bis zu dem Zeitpunkt, an dem wiederholt Leichen auftauchen, die kein Zeichen einer Straftat zeigen, aber auch unidentifizierbar sind. Spike, der als Detektiv arbeitet, findet heraus, dass jemand in der Stadt umherstreift, der Vampire wie ihn jagt, wenn auch auf eine ungewohnte Art und Weise. Denn sie zerfallen nicht zu Staub wie bei Buffy, sondern verwandeln sich in die Menschen zurück, die sie einmal waren. Während Buffy diesen Unbekannten zu finden versucht, gerät sie allerdings selbst in Verdacht, denn weder die Polizei noch das FBI wollen ihr abnehmen, dass sie als ehemalige Jägerin nichts von alldem weiß...

War die achte Staffel noch eine der Superlativen, in denen sich die Erde zum Ende hin in ein magisches Schlachtfeld verwandelte, so hat Joss Whedon in der neunten Staffel stark zurückgeschaltet. Durch das Fehlen der Magie ist auch Buffy nicht mehr so stark wie früher und muss sich auch mehr in Acht nehmen. Zudem hat sie es nicht gerade leicht, sich in das normale Leben einzufügen, da ihr Vieles fremd geworden ist. Auch die Freunde machen ihr das Leben schwer, da sie sich nicht mehr ganz so gut auf sie verlassen kann wie früher. Es scheint, als würde sie diesmal wirklich ganz allein gelassen werde – ohne den Einfluss dämonischer Kräfte. Ausgerechnet letztere sind ihr dann auch noch bei der Suche nach dem anderen Jäger behilflich.

Die Abkehr von dem Superheldentum tut der Serie ausgesprochen gut. Man fühlt wieder mehr mit Buffy, die in diesem Band sehr mit ihrem Leben zu kämpfen hat und selbst fast den Mut verliert. Zugleich werden Feinde eingeführt, die zwar auch menschlich sind, aber ihr scheinbar sogar überlegen. Zwar gibt es einen Showdown, aber das bedeutet nicht, dass sie gleich erledigt sind – eher im Gegenteil.

Die Kehrtwende in „Im freien Fall“, dem ersten Band der neuen Staffel ist ein gelungener Twist im Buffyversum und bietet viele neue Möglichkeiten, die im Auftakt der neunten Staffel sogar genutzt werden und so Lust auf mehr machen.