Oh! My Goddess 26: Im Herzen eines Engels (Comic)

Kosuke Fujishima
Oh! My Goddess 26
Im Herzen eines Engels
(Ah! My Goddess Vol. 26 (Ah! Megami-sama Vol. 26), 2003)
Aus dem Französischen von Fritz Walter
EMA, 2004, Taschenbuch, 164 Seiten, 5,00 EUR, ISBN 978-3-89885-183-1

Von Irene Salzmann

Der Kampf zwischen den Göttinnen und ihren dämonischen Herausforderern ist im vollen Gange. Rintra beweist, dass sie zu Recht zur Walküre ausgebildet wurde, denn es gelingt ihr nicht nur, ihre beiden Engel, die jeweils bloß einen Flügel besitzen, zu vereinen, sondern Hild und Mara so zu bedrängen, dass sie sich zurückziehen.

Der Engelsschlucker wird unschädlich gemacht, und alle Göttinnen erhalten ihren Engel zurück. Nun hat Belldandy jedoch zwei, von denen einer dämonischen Ursprungs ist, aber gar nicht böse sein will. Um ihr die Last zu nehmen, bietet Keiichi an, sich um den neuen Engel zu kümmern, denn die Liebe der Göttinnen macht es ihm, der ein normaler Mensch ist, möglich, diese Verbindung einzugehen. Allerdings ist es Keiichi nicht gewohnt, einen Engel bei sich zu haben, und dieser stiftet allerlei Chaos durch sein Bemühen, Keiichi zu gefallen. Das ist für ihn und Belldandy so anstrengend, dass Urd, Skuld und Peorth zu überlegen beginnen, wie sie Keiichi von seinem Engel wieder trennen können – was vielleicht sogar noch mehr Chaos zur Folge haben könnte…

Um zu verstehen, was hier passiert, sollte man wenigstens Band 26, vielleicht auch 25 gelesen haben, denn die Storyline zieht sich über mehrere Kapitel, wobei aus der Problematik um den Engelsschlucker, die ihren Höhepunkt mit dem Kampf zwischen Rintra und Hild erreicht, das nächste Drama hervorgeht, denn der dämonische Engel, der nichts dafür kann, dass er gerufen wurde, und der auch nicht böse ist, benötigt einen Partner. Wie es für Keiichi und den Engel ausgeht, verrät allerdings erst das nächste Tankobon.

„Oh! My Goddess“ ist erheblich dünner geworden. Statt Einzelepisoden oder Geschichten, die sich über wenige Kapitel erstrecken, bieten die Bände nun länger laufende Story-Arcs mit Cliffhanger, so dass man, um eine komplette Erzählung lesen zu können, mehrere Bände kaufen muss. Inzwischen ist es allerdings schon sehr schwer geworden, als Quereinsteiger Fuß in der Handlung zu fassen, da regelmäßig neue Figuren eingeführt werden und auch bereits bekannte Charaktere von Zeit zu Zeit auftreten, ohne dass ihre Beziehung zu den Hauptfiguren erklärt wird.

Obwohl die Mini-Story-Arcs nur leicht aufeinander aufbauen und man in der Regek keine Kenntnisse über das bisherige Geschehen mitbringen muss, wird vorausgesetzt, dass man wenigstens mit allen Protagonisten vertraut ist – und von denen gibt es wirklich viele, teils normale Menschen, teils magische Wesen, deren Aufeinandertreffen immer wieder für Überraschungen und unvorhersehbare Entwicklungen sorgt.

Man sollte Spaß an Endlos-Serien, Magical Girls, Fantasy und dem eher ruhigen Humor haben, wenngleich es hin und wieder auch Klamauk-Einlagen gibt. Die Zeichnungen sind ganz hübsch, wirken aber etwas bieder im Vergleich zum heutigen Standard. Mag man beispielsweise die älteren Titel von Yuu Watase („Shishunki Miman“) oder Rumiko Takahashi („Maison Ikkoku“), wird man auch bei „Oh! My Goddess“ gern zugreifen.