Die Elfen 2: Firnstayns Kinder (Hörspiel)

Bernhard Hennen
Die Elfen 3
Firnstayns Kinder
Hörspielbearbeitung: Dennis Ehrhardt
Sprecher: Bernd Rumpf, Helmut Zierl, Daniela Hoffmann u. a.
Musik und Sounddesign: Andreas Meyer; Marco Göllner, Dennis Schuster, ear2brain productions
Titelmotiv von Sandobal
Folgenreich, 2011, 1 CD, ca. 80 Minuten, ca. 7,99 EUR

Von Irene Salzmann

Nach dem Untergang von Vahan Calyd gelingt es Schwertmeister Ollowain, mit der schwerverletzten Elfenkönigin Emerelle das Fjordland zu erreichen. In der Ortschaft Firnstayn, im Haus seines Schülers Alfadas, dürfen sie sich verstecken, müssen jedoch weiterhin auf der Hut sein, da überall Verräter lauern und sie den Trollen ausliefern könnten.

König Horsa Starkschild verspricht, den Elfen zu helfen und entsendet unter Alfadas’ Führung eine Armee, bestehend aus den besten Kriegern, Bauern und Verbrechern – aus Personen, die der Herrscher loswerden will, um ungehindert seine eigenen Ziele zu realisieren –, nach Albenmark. Alfadas weiß, dass keiner von ihnen zurückkehren wird, und doch gibt er sein Bestes, um aus Leuten, die nie eine Waffe in der Hand hielten, Soldaten zu formen, und den Trollen mit List ein Schnippchen zu schlagen…

„Firnstayns Kinder“ knüpft nahtlos an die Geschehnisse in „Der Untergang von Vahan Calyd“ an. Ollowain kann seine Königin in Sicherheit bringen und bemüht sich genauso wie seine überlebenden Kameraden um Verbündete im Kampf gegen die Trolle, die nach den Elfen zweifellos die übrigen Völker angreifen werden. Ihm und Alfadas ist klar, dass die Hilfe von Horsa Starkschild eine zweischneidige Angelegenheit ist, aber sie haben keine andere Wahl, als zu nehmen, was sie bekommen können, und in eine Schlacht zu ziehen, die ihnen den sicheren Tod bringt.

Vor diesem Hintergrund entwickelt sich Alfadas zur eigentlichen Hauptfigur. Man erfährt Näheres über seine Familie – eine Anmerkung des Autors im Booklet verrät, dass er hier ein persönliches Erlebnis verarbeitet hat –, dazu ein Geheimnis aus jener Zeit, die er bei den Elfen verbrachte, und man lernt ihn als klugen und mutigen Anführer kennen, der für das Überleben seiner Leute alles tut. Natürlich kommt es zu Kampfhandlungen, doch verhindert Alfadas_ taktisches Vorgehen das Schlimmste. Ob es letztlich für einige von ihnen eine Rückkehr in die Heimat gibt, bleibt abzuwarten.

Der zweite Teil bringt das angeschnittene Thema zu einem relativ befriedigenden Abschluss, bietet aber längst noch keine Lösung für den eigentlichen Konflikt, den Kampf gegen die Trolle, schließlich sollen drei weitere Episoden folgen. Man muss somit auch die übrigen CDs kaufen, will man auf alle offenen Fragen eine Antwort erhalten.

Die Sprecher bemühen sich, ihre archetypischen Rollen bestmöglich zu erfüllen, und eine Geräuschkulisse, die wohl von den Verfilmungen des „Herrn der Ringe“ inspiriert wurde, untermalt die Geschehnisse. Da neben den derben Trollen auch Menschen mit dunklem Hintergrund auftreten, ist die Sprache oft mit vulgären Ausdrücken durchsetzt.

Hat man die fünfbändige „Elfen“-Saga gelesen, braucht man die Audio-Version nicht unbedingt, es sei denn, man ist ein großer Fan und möchte das Bild, das man sich von den Protagonisten machte, durch ihre Stimmen abrunden. Kennt man die Romane nicht, sollte man den CDs in der richtigen Reihenfolge sehr aufmerksam lauschen, denn es agieren zahlreiche Charaktere an verschiedenen Schauplätzen, die Dialoge werden oft von Geräuschen begleitet, das Wesentliche und die Zusammenhänge muss man den Worten des Erzählers und den Gesprächen entnehmen. Hört man ‚nebenbei’, verpasst man leicht ein wichtiges Detail.

„Die Elfen“ wendet sich als Buch und Hörspiel an eingefleischte Genre-Fans, die nach den Tolkien-Verfilmungen auf den Geschmack gekommen sind und mehr Geschichten über die typischen Völker, Helden und Konflikte lesen beziehungsweise hören wollen.