FF 1: Fantastischer Neuanfang (Comic)

Jonathan Hickman
FF 1
Future Foundation
(FF 1 – 5, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweizer
Titelillustration von Marko Djurdjevic
Zeichnungen von Steve Epting, Rick Magyar, Paul Mounts, Barry Kitson
Panini, 2012, 124 Seiten, 14,95 EUR

Von Irene Salzmann

Die Fantastic Four, wie man sie kennt, existieren nicht mehr. Human Torch hat sich geopfert, seinen Platz nimmt nun Spider-Man ein, die Familie beziehungsweise das Team wurde um neue Mitglieder erweitert – und zusammen bilden sie die „Future Foundation“, zwar nach wie vor im Four Freedoms Plaza, aber mit neuem Interieur, neuen Kostümen und neuen Plänen. Alle haben sich verändert, ihre Probleme, auch die persönlichen, sind jedoch nicht kleiner geworden, im Gegenteil.

Ben Grimm ist noch immer nicht über den Tod von Johnny Storm hinweg. Susan Richards wurde zur Regentin über das alte Atlantis ernannt. Nathaniel Richards, Reeds Vater, ist zurück, und, und, und. Als wäre das nicht genug, verlangt Valeria, die Tochter von Susan und Reed, dass Dr. Doom, der Erzfeind der Fantastic Four, sich zum Team gesellt und seine Gehirnschäden geheilt werden. Seine Hilfe wird dringend benötigt, ebenso die von einigen anderen mächtigen Lebensformen, die nicht zu den Freunden des Teams zählen. Valeria hofft auf ihre Hilfe – um Reed Richards besiegen zu können...

Schon so manches Mal rotierte das Personenkarussell der Fantastic Four, auch wenn die ‚klassische Besetzung‘ immer dominierte. So ersetzten zeitweilig Crystal und Medusa von den Inhumans, She-Hulk und Nova (Herold von Galactus) ein Mitglied. Einmal trat sogar ein komplett anderes Team, bestehend aus Wolverine, Spider-Man, Hulk und Ghost Rider, an die Stelle der Familie. Auch die aktuelle Zusammensetzung ist ein Novum, denn nicht nur stieß Spider-Man zum Team, es wurde außerdem um mehrere Personen erweitert, die Gruppe hat den Namen in Future Foundation geändert, und noch vieles mehr ist anders. Für die Leser bedeutet das, dass sie sich umstellen müssen und völlig neue Abenteuer erwarten dürfen, die aufgrund der zusätzlichen Akteure weitere Möglichkeiten und damit viel mehr Abwechslung zulassen.

Die hier veröffentlichten fünf Episoden der neuen Serie stellen nicht nur die Protagonisten vor, sondern auch den neuen Konflikt. Natürlich ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick hin scheint. Wenn ‚die Guten‘ mit ihren Feinden kollaborieren, hat das einen triftigen Grund, und Valeria wird gewiss nicht planen, ihren Vater zu töten. Was das Ganze zu bedeuten hat und wie wichtig das Unterfangen ist, wird nach und nach enthüllt, teils auch an Nebenschauplätzen. Folglich müssen Sue Storm, Peter Parker und Alex Power an anderer Stelle zufällig herausfinden, wer der wahre Feind ist. Welche Rolle die Inhumans in der Angelegenheit spielen werden, was mit Ben Grimm los ist und ob den neuen Verbündeten wirklich zu trauen ist, bleibt abzuwarten.

Der Auftakt ist spannend und viel versprechend, aber um zu erfahren, wie der Konflikt gelöst wird, muss man die weiteren Bände kaufen. Die Zeichnungen sind sehr gefällig, wie meist, wenn eine neue Serie etabliert werden soll oder ein Neustart potentielle Interessenten dazu einlädt, sich auf einen älteren Titel einzulassen.

Der Moment ist günstig, die Besetzung und die Problematik haben Potential – man sollte „FF“ 1 eine Chance geben.