Oh! My Goddess 18: Göttin ohne Lizenz (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 05. Februar 2012 15:40

Kosuke Fujishima
Oh! My Goddess 18
Göttin ohne Lizenz
(Ah! My Goddess Vol. 18 (Ah! Megami-sama Vol. 18), 1998)
Aus dem Französischen von Fritz Walter
EMA, 2001, Taschenbuch, 224 Seiten, 4,99 EUR, ISBN 978-3-89885-175-6
Von Irene Salzmann
Belldandy hat vergessen, ihre Lizenz zu verlängern und muss darum eine Woche ohne ihre Göttinnen-Kräfte auskommen. Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, denn Keiichis Freunde stellen ihre Sachen im Wohnzimmer der WG unter. Urd und Skuld sind nicht dazu in der Lage, die Dinge platzsparend zu verkleinern. Doch dann hat Skuld eine Idee und baut ein Gerät, das den Raum vergrößert – durch einen unglücklichen Zufall aufs Unendliche.
Zwar finden Keiichi und Belldandy wieder hinaus, doch ausgerechnet jetzt benötigt Keiichi für die anstehende Prüfung ein Lehrbuch, und die Kameraden brauchen ein paar der eingelagerten Sachen. Schrödingers Wal hilft. Aber was wird aus dem gigantischen Wesen, wenn die Batterie von Skulds Gerät leer ist und das Zimmer auf die normale Größe schrumpft?
Wie man es gewohnt ist, erzählen ein oder mehrere aneinander gereihte Kapitel eine kleine Geschichte. Diesmal muss Belldandy feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, ohne Magie zurechtzukommen. Allerdings spricht Keiichi ihr Mut zu, denn es geht nicht darum, alles perfekt zu können, sondern sein Bestes zu geben.
Recht witzig ist die Anspielung auf Schrödingers Katze, einem physikalischen Gedankenexperiment, bei dem der Wissenschaftler beweisen wollte, dass sich die Rechenmodelle der Quantenphysik nicht auf die bekannte Welt anwenden lassen. Was sonst als einen Schrödinger Wal kann man in einem unendlichen Raum finden?
Doch noch mehr überrascht, dass Keiichi die Musik der Carpenters hört und der Wal daran Gefallen findet, sogar die Lieder lernt. Die Geschwister Richard und Karen Carpenter waren ein erfolgreiches Pop-Duo in den 1970er Jahren – bis zum Tod der Sängerin 1983. Dass Kosuke Fujishima diese kleine Hommage (15 Jahre nach dem Ende der Carpenters) bringt, mag daran liegen, dass einige Carpenters-Songs Verwendung in zwei populären japanischen TV-Serien fanden, woraufhin die Verkaufszahlen für die CDs des Duos nach oben schossen.
Der Band endet mit einem Cliffhanger, der offenlässt, was der geisterhafte Motorradfahrer, der sich mit Keiichi und Belldandy ein spannendes Rennen liefert, will. Möchte man das Geheimnis erfahren, muss man das folgende Tankobon kaufen.
Alles in allem ist „Oh! My Goddess“ 18 kein wirklich spektakulärer Band, doch gefällt er wegen der darin verarbeiteten Ideen und Hommagen. Die Zeichnungen wirken ein wenig altbacken, aber man darf nicht vergessen, dass die Kapitel auch schon rund 15 Jahre auf dem Buckel haben. Fans der Serie werden gut unterhalten – was will man mehr?