Aileen P. Roberts Das Reich der Dunkelelfen – Weltennebel 2 (Buch)

Aileen P. Roberts
Das Reich der Dunkelelfen
Weltennebel 2
Titelgestaltung von UNO Werbeagentur unter Verwendung eines Motivs von Chris McGrath
Karte von Andreas Hancock
Goldmann, 2011, Paperback, 510 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-442-47519-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Der Student Darian ist ein wahrer Glückspilz und kann sich dank seines reichen Adoptivvaters alle Wünsche erfüllen. Als er Mia kennenlernt, endet sein gewohntes Leben abrupt. Sie erzählt ihm, dass er in Wahrheit der lange verschollene Königssohn von Albany sei und mit ihr dorthin zurückkehren muss.

Beim Übergang in die andere Dimension werden sie angegriffen. Mia stirbt, und Darian muss sich allein in der neuen Welt zurechtfinden. Durch den Verrat Fehenius‘ verliert er den Thron und landet in einem düsteren Gefängnis, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Ein wenig Trost bietet ihm die Tatsache, dass sein angeblich verstorbener Bruder Atorian ebenfalls in diesem unterirdischen Gefängnis schmachtet. Kurz zuvor erfuhr Darian, dass Mias angeblicher Tod eine notwendige Finte war, um sie und Darians ungeborenes Kind vor den Häschern Fehenius‘ zu bewahren. Es gibt noch ein Wiedersehen und zwar mit dem ebenfalls lange vermissten Zauberer Nordhalan. Sie alle sitzen nun in dem Gefängnis fest und träumen von der Freiheit. Dank Mias Hilfe gelingt schließlich die Flucht.

Darian und Atorian wollen ihren Thron zurückerobern. Vorher müssen sie jedoch ihre Freunde, die Zwerge, davon überzeugen, dass längst ein anderer über Albany herrscht und alle Gräueltaten, die man Darian anlastet, nicht sein Werk sind, sondern das des abtrünnigen Zauberer Samukal, der einst der Adoptivvater von Darian war. Um den Sieg zu erringen trägt ihnen das Orakel der Geisterinsel auf, die Dunkelelfen in ihrem Reich aufzusuchen. Das stellt vor allem Mia vor eine schwere persönliche Herausforderung. Ihr Vater ist ein Dunkelelf, der einst ihre Mutter schändete, und dieser ist ausgerechnet einer der angesehensten Bewohner jenes Reiches. Mia muss alle Vorbehalte beiseiteschieben, damit die Freunde ihre Aufgabe bewältigen können.

Der zweite Teil der „Weltennebel“-Trilogie ist genauso spannend und vielfältig verschachtelt geschrieben wie schon der erste Teil. Kaum scheint eine Aufgabe gelöst, schon kommt die nächste Überraschung oder eine Wendung in der Geschichte, die die Leser so nicht vorhersehen konnten. Ein wenig stört dabei der Bezug zur Artus-Sage, doch wird sie so interessante in die Story eingewoben, dass man darüber hinwegsehen kann, zumal sie nur ganz oberflächlich eine Rolle spielt.

Die einzelnen Figuren überzeugen dank ihrer zwischenmenschlichen Interaktion in ihren jeweiligen Rollen. Atorian und Darian haben dabei nur ein Problem: Obwohl Mia Darians erwählte Gefährtin ist, zeigt auch Atorian mehr als nur oberflächliches Interesse an der exotischen Schönen. Die Eifersucht wird außerdem durch den Dunkelelfen Bas´Akir geschürt. Dieser behauptet Atorian gegenüber, dass Dunkelelfen nicht dafür geschaffen sind, nur mit einem Partner zu leben. Mia weist Atorian jedoch gehörig in die Schranken.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Autorin sich etwas Besseres für den dritten Teil einfallen lässt als ein Zerwürfnis zwischen den Brüdern. Immerhin scheint Albany ja einige reizende Frauen zu besitzen, so dass auch für Atorian die Richtige dabei sein dürfte. Diese unverständliche Gier nach der Frau beziehungsweise Gefährtin seines Bruders stört doch erheblich, erinnert der Roman dadurch nur wieder an die Artus-Erzählung.

Ansonsten kann die Fortsetzung beruhigt weiterempfohlen werden. Liebhaber von abenteuerlichen Geschichten, die in sagenhaften Reichen voller Magie spielen, werden von der Trilogie bislang bestens unterhalten.