Farscape 2: Die Seuche (Comic)

Rockne S. O’Bannon & Keith R. A. DeCandido
Farscape 2
Die Seuche
(Farscape 5-8, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelbild von Joe Corroney
Zeichnungen von Will Sliney
Panini, 2011, Paperback mit Klapenbroschur, 116 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-86201-069-1

Von Christel Scheja

„Farscape“ gehört zu den Science-Fiction-Serien, die zwar eine treue Fanbasis haben, aber beim Massenpublikum durchfielen. In Deutschland machte sich das besonders schmerzhaft bemerkbar, weil nur die ersten drei Staffeln und die abschließende Mini-Serie ausgestrahlt wurden, nicht aber die vierte Staffel, die bisher nur in Englisch vorliegt. Immerhin scheint die Serie doch noch so beliebt zu sein, dass die Geschichte jetzt als Comic weitergeführt wird.

John Crichton und seine Frau Aeryn suchen nach einem Ort, an dem sie ihren Sohn Deke aufziehen können. Denn dass der Kleine als Mensch-Peacekeeper-Hybrid anders ist, haben sie schon bemerkt. Nicht nur körperlich ist er keiner der Rassen ganz zugehörig, auch sein Geist scheint besonders zu sein, zeigt er doch schon jetzt die ersten ungewöhnlichen Gaben. Nachdem sie Rygel geholfen haben, die Macht auf seiner Welt wieder zu gewinnen, scheint jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein. Doch leider macht ihnen ein Virus einen Strich durch die Rechnung. Bei einem Landaufenthalt werden sie wie die Bewohner des Planeten von einer künstlich geschaffenen Seuche befallen, die das Aggressionspotential in ihnen steigert. Zwar haben sie sich an Bord der „Moya“ schon immer gestritten, aber noch nie so heftig wie jetzt. Als John dann auch noch von Aeryn mit der Waffe bedroht wird, flieht er mit Deke, um Hilfe und Rettung zu finden. Dazu ist er auch gerne zum Äußersten bereit.

Im Gegensatz zur ersten Graphic Novel braucht man bei „Die Seuche“ nicht so viele Vorkenntnisse, da sie sich ganz auf John und Aeryn konzentriert und den großen Hintergrund außer Acht lässt. Die Geschichte hätte auch innerhalb der Serie funktioniert, so peppt sie aber die ansonsten vorhandene dünne Hintergrundgeschichte etwas auf.

Wieder ist die Geschichte im Stil der Serie gehalten – das Abenteuer ist mit ordentlich Humor durch die Kabbeleien gemischt und konzentriert sich sehr auf das Zusammenspiel der ganz und gar unterschiedlichen Persönlichkeiten, die die „Moya“ mittlerweile ihre Heimat nennen. Vor allem John und Aeryn müssen durch ihre Erkrankung noch einmal sehr genau über ihre Beziehung nachdenken. Alles in allem schmiedet sie der Vorfall aber enger zusammen und wappnet sie für das, was in den kommenden Bänden passieren dürfte.

Die Spannung ist insgesamt höher als im ersten Band, da man nicht genau weiß, welche Herkunft das Virus hat und was es bewirken soll: Die Geschichte macht insgesamt Lust auf mehr, da nicht so viel alter Ballast aus der Serie aufgearbeitet wird, sondern wieder munter drauflos fabuliert wird. Und auch wenn das Zeichnerteam gewechselt hat, so bleiben die Zeichnungen auf hohem Niveau, denn die Figuren sehen tatsächlich wie die Schauspieler aus, was in solchen Comicreihen nicht selbstverständlich ist.

„Die Seuche“ ist ein spannendes kleines Abenteuer in der „Farscape“-Welt, das man auch verstehen kann, wenn man kaum Folgen gesehen hat. Fans werden weitere kleine Anspielungen und Hinweise erkennen, die zeigen, dass John und Aeryn vermutlich noch keine Ruhe finden werden, was zudem Lust auf mehr macht.