Tarot – Witch of the Black Rose 10: Sex, Magie und Märchen (Comic)

Jim Balent
Tarot – Witch of the Black Rose 10
Sex, Magie und Märchen
(Tarot – Witch of the Black Rose 41,42,53,54,58, 2008/2010)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titel- und Innenillustrationen von Jim Balent, Holly Golightly (Farbe)
Panini, 2011, Paperback, 128 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-091-2

Von Christel Scheja

„Tarot – Witch of the Black Rose“ ist einer der Titel, bei denen man schon am Titelbild sieht, was einen erwartet: schöne vollbusige Frauen, die vom Künstler in aufreizenden Posen dargestellt werden. Die Handlung ist eher Nebensache und dient nur dazu, die Pin-Ups halbwegs sinnvoll einzubetten.

Der zehnte Band enthält fünf in sich geschlossene Geschichten, in denen sich alles mehr oder weniger um die Kraft der Liebe, Leidenschaft und Magie dreht. So erleben Rowan und ihre Familie ein frostiges Winterabenteuer mit frechen Feen, die ihnen einfach mal kurz die Kleidung wegzaubern und vor allem Jon in Verlegenheit versetzen, denn bei so viel praller Weiblichkeit um sich herum...

Danach darf er sich im Kampf gegen eine Superheldin bewähren und wird schließlich von seiner ehemaligen Freundin Crypt-Chick gerufen, die eine Bitte an ihn hat, nicht ahnend, dass sie Jon damit in große Gefahr bringt. In der nächsten Geschichte taucht die fiebernde Raven Hex in die Welt der Märchen ein. Doch sie wäre keine Hexe des dunklen Weges, wenn sie nicht ihre eigenen Happy Ends schreiben würde. Etwas unangenehmer geht es für sie aus, als sie versucht an besondere Zauberbücher zu kommen, die eigentlich nicht für sie bestimmt sind. Gut, dass dann Mutter und Schwester immer noch zu ihr stehen... Und nicht zuletzt gibt es eine kurze Halloween-Story.

Gleich die beiden ersten Geschichten führen passend in die Winterzeit ein – schließlich geht es um Halloween und die dunklen Schneetage, in denen auch Hexen ihren Spaß beim Schlittenfahren haben können und wollen. Jim Balent erzählt beides mit einem Augenzwinkern und erlaubt sich auch, seine Heldinnen entsprechend erotisch in Szene zu setzen. Denn immerhin haben die Hexenschwestern und ihre Mutter nichts zu verbergen. Etwas ernster geht es dann in den beiden nächsten Geschichten und der letzten zu. Das Highlight des Bandes sind wohl die als Märchenbuch angelegten Seiten, in denen Raven Hex altbekannte Märchen gehörig durcheinander bringt. Sie sorgt in erster Linie dafür, dass die Heldinnen ihre eigene Weiblichkeit entdecken und damit einfach wissen, dass sie ihren Weg auch alleine gehen können.

Wie immer sind die Wicca-Elemente eher Lippenbekenntnisse, und die Geschichten simpel und schnell verstanden. Letztendlich sollte man auch diesmal nicht mehr als erotisch in Szene gesetzte Heldinnen erwarten, die all das offen zeigen, was sie haben und besonders mit zwei Talenten hervorstechen, die Jim Balent erneut geschmackvoll darstellt.

Damit ist auch „Sex, Magie und Märchen“ aus der Reihe „Tarot – Witch of the Black Rose“ vor allem für die männlichen und vielleicht auch weiblichen Leser interessant, die in erster Linie nackte, großbusige Tatsachen zu schätzen wissen und tatsächlich nicht mehr als das erwarten.