Angel Staffel 6, Band 6: Unsterblichkeit für Dummies! (Comic)

Joss Whedon, Bill Willingham & Bill Williams
Angel Staffel 6 Band 6
Unsterblichkeit für Dummies!
(Angel: Immortality for Dummies, 2010)
Titelbild von Neil Uyetake
Zeichnungen von Brian Denham, David Messina & Gaetano Carlucci
Aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-099-8

Von Christel Scheja

Los Angeles ist aus der Hölle zurück, und anders als sonst haben die Menschen auch noch Erinnerung daran. Dementsprechend gelten Angel und seine Mitstreiter derzeit als Helden und Stars, die viele Anhänger haben und auf der Straße verfolgt werden.

Doch ist das gleich ein Grund für Angel, zu verschwinden? Er lässt die anderen ohne eine Nachricht oder einen Hinweis auf seinen Aufenthalt zurück. Erst fällt das gar nicht auf, weil jeder der Individualisten seinen eigenen Weg geht. Nur Connor wird irgendwann stutzig, denn die Überfälle von Dämonen auf Menschen mehren sich, und niemand greift ein. Das ist eigentlich sonst nicht die Art von Angel. So beschließt er, sich auf die Suche nach seinem Vater zu machen und gleichzeitig in seine Fußstapfen zu treten. Immerhin haben seine Kindheit und Jugend dafür gesorgt, dass er nicht ganz unerfahren im Kampf ist. Er schlägt sich einige Zeit recht gut – doch gegen eine Übermacht kommt auch er nicht an. In diesem Moment treten seltsam maskierte Kriegerinnen in sein Leben. Auch sie sind dämonischer Abstammung, aber stehen auf der Seite ihres Auserwählten.

Der scheint ausgerechnet Connor zu sein. Während der junge Mann noch damit fertig werden muss, macht er deutlich, dass er sich nun mehr als bereit dafür fühlt, das Kommando über das Team zu übernehmen und die anderen zu koordinieren. Da zeigt sich eine erste Spur auf Angels Verbleib, als eine bekannte Fernsehmoderatorin von einem Gast vor laufender Kamera ermordet wird ... denn diese war ein Vampir von einer Sorte, die es eigentlich nicht geben dürfte...

In einer zweiten Geschichte tritt ein neuer Kämpfer für das Licht auf – oder für die Dunkelheit – denn der Dämon, der seinesgleichen ermordet, scheint sich noch nicht ganz entschieden zu haben.

Gerade an der ersten Geschichte merkt der Leser die Handschrift des erfahrenen Bill Willingham. „Unsterblichkeit für Dummies“ wird mit der gleichen Leichtigkeit und einem ähnlichen Augenzwinkern erzählt wie die „Fables“. Zugleich gelingt es ihm auch, die Vorgaben von Joss Whedon einzuhalten und die Figuren so darzustellen, wie sie sind.

Die beiden Geschichten greifen zwar die Entwicklungen der Serie bis dahin auf, können aber auch für sich alleine stehen, auch wenn „Eddy Hope“ eher wie eine Einführung wirkt, als wie eine in sich geschlossene Erzählung. Dementsprechend wenig Wissen muss man mitbringen und nicht einmal die Geschichten aus dem Los Angeles in der Hölle kennen.

Die Spannung wird vor allem in der ersten Geschichte durch Rückblenden und daraus resultierende unerwartete Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Bis kurz vor dem Schluss weiß man nicht wirklich was mit Angel passiert ist, zugleich kann der Leser auch genießen, dass einmal andere Figuren wie Connor und Illyra im Mittelpunkt stehen und interessante Fragen aufwerfen. Mit dem kann „Eddy Hope“ leider nicht ganz mithalten – aber das Interview mit Willingham verrät auch, dass man den neuen Hauptcharakter nicht zum letzten Mal gesehen hat.

Alles in allem dürften die Fans, die vor allem die klassischen Abenteuer der Serie genossen haben, auch hier nicht zu kurz kommen, denn die Geschichte hat den gleichen Tenor wie diese und geht keine eigenen Wege.

Insgesamt macht „Unsterblichkeit für Dummies!“ einen guten Eindruck. Die Atmosphäre der „Angel“-Serie ist gut getroffen, die Geschichten sind überschaubar, können aber auch immer wieder gut überraschen, sodass Fans ohne schlechtes Gewissen zugreifen können.