Nautilus 90 (Magazin)

Nautilus 90
September 2011
Abenteuer Medien Verlag, 2011, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Vorgestellt werden die Neuauflage von Conan, die ihren eigenen Wege geht und sich mehr an die literarische Vorlage von Robert E. Howard hält als die Verfilmung von 1982 mit Arnold Schwarzenegger, und eine weitere „Die drei Musketiere“-Verfilmung, die munter Ideen und technische Entwicklungen aus späteren Jahrhundert in die Geschichte mischt und daher eher wie eine Steampunk-Version des Stoffes von Dumas wirkt. Beide werden ausführlich mit Besprechungen und Interviews bedacht. Und nicht zuletzt ist da auch noch „Cowboys und Aliens“, das Archetypen und Elemente des Westerns mit einer Alien-Invasions-Story verbindet.

In den Büchern sind dagegen die „Dystopien“ im Vormarsch. Immer mehr Schriftsteller begeistern sich für Abenteuer und Romanzen, die nicht mehr in einer schönen und heilen Welt spielen, sondern in totalitären Staaten, postapokalyptischen Gesellschaften und nur vordergründig schönen Umgebungen. In allen steht die Rebellion der zumeist jugendlichen Helden gegen das festgefügte System und seine Organe im Vordergrund. Warum das auch die jungen Leser anspricht verrät der zentrale Artikel „Düstere Zukunft“, der auf die wichtigsten Entwicklungen und Werke eingeht. Auch werden noch weitere Romanzyklen von deutschen und ausländischen Autoren vorgestellt, die in diese Kerbe schlagen. Zu diesen Schwerpunkten kommen die üblichen Rubriken, die das Bild der 90. Ausgabe der „Nautilus“ abrunden.

Zwar gibt es diesmal nur ein großes Schwerpunktthema und einen nicht gerade sehr lange Artikel, dennoch wissen die Interviews und Berichte zu gefallen, da sie sehr viele Informationen und Anregungen zu den Themen bieten. Nichts geht davon wirklich in die Tiefe, dafür gibt es aber genug Ansatzpunkte, sich selbst weiter damit zu beschäftigen.

Die Filmbesprechungen machen durchaus Lust, ins Kino zu gehen, machen sie doch deutlich, was man vorfinden wird und was man sich nicht erwarten sollte. Das wird besonders deutlich bei der Kritik zur „Musketiere“-Verfilmung. Ebenso interessant ist das weite Feld der Dystopien – die einen zeigen eine von Kriegen oder selbst heraufbeschworene Welten, in denen die Überlebenden mit jedem Mittel ums Überleben kämpfen, auch wenn ein Geschlecht oder eine Bevölkerungsschicht darunter leiden muss. Die anderen zeigen eine nach außen hin perfekte Welt, in der Individualismus aber zerstört wird und jede Abweichung von der Norm Strafe, Umwandlung oder Auslöschung mit sich zieht.

Das macht diese Ausgabe der „Nautilus“ gerade für alle Fans der neuen Dystopien und der drei genannten Filme interessant.