Conan 16: Schlacht am Ilbars-Fluss (Comic)

Timothy & Benjamin Truman, Robert E. Howard
Conan 16
Schlacht am Ilbars-Fluss
(Conan the Cimmerian # 14,16-21, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration & Zeichnungen von Joe Kubert, Timothy Truman, Thomas Giorello
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 160 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-062-2

Von Christel Scheja

Der sechzehnte „Conan“-Sammelband setzt die Veröffentlichung der amerikanischen Reihe um „Conan the Cimmerian“ fort, in der Timothy Truman und Thomas Giorello angefangen haben, Originalgeschichten von Robert E. Howard in Comics umzusetzen.

Zunächst gibt es einen kurzen Ausflug in die cimmerische Heimat des Helden, in der ein Jahr später noch immer die Überreste seines letzten großen Kampfes zu finden sind – einschließlich einer Gefahr.

Conan selbst lebt nun am Hof von Prinzessin Yasmela und ist zusammen mit dem Söldnerführer Amalric zu einem ihrer Generäle aufgestiegen, weil sie ihm viel zu verdanken hat. Sie regiert das Land so gut sie kann, auch wenn sie immer noch nach einem Weg sucht, ihren in Koth gefangengehaltenen Bruder zu retten. Der junge Cimmerier genießt das Leben an der Seite der schönen Frau, auch wenn er sich nicht so ganz mit dem höfischen Leben und den Adligen anfreunden kann. Die Lage spitzt sich allerdings zu, als Prinz Julion an den Hof kommt. Er wurde von seinem Stiefvater aus Koth verbannt und hofft nun, bei der Prinzessin, der er noch aus seiner Jugend kennt, Zuflucht und neue Macht zu finden. Conan liegt nicht falsch darin, in ihm einen Rivalen zu sehen, denn schon bald steigt der Flüchtling hoch in der Gunst seiner Geliebten und gewinnt auch unter den Adligen Freunde. Es ist abzusehen, dass er schon bald nach der Macht greifen wird. So wagt Conan einen verzweifelten Schritt und fällt mit einer kleinen Gruppe seiner Söldner in Koth ein, um Yasmelas Bruder zu retten ... nicht ahnend, in was für eine Lage er selbst sich damit bringen wird. Und auch die „Schlacht am Ilbars-Fluss“ wird ihm eine grausame Lektion erteilen.

Auch in diesem Band achten Timothy Truman und Thomas Giorello darauf, dass Conan der Darstellung Howards sehr nahe kommt. Er ist weiter sehr einfach gestrickt und genießt das angenehme Leben, auch wenn er sich nicht ganz von seinem Status und der Gunst der Prinzessin korrumpieren lässt und weiterhin von seinen Instinkten regiert wird. So ist es kein Wunder, dass er letztendlich durch jemanden, der das höfische Intrigenspiel weit besser beherrscht, zu Fall gebracht wird. Man merkt, dass ihn dieser Verrat letztendlich prägt. Und weil er auch noch den väterlichen Amalric verliert, der ihn Manches hätte lehren können, muss er weitere schmerzhafte Lektionen erleiden. Aber wie bei Conan üblich machen ihn diese Erfahrungen nur noch stärker und entschlossener, aus diesen Abenteuern geht er gereift hervor, auch wenn sie ihn sehr viel gekostet haben.

Nur die erste Geschichte aus seiner Heimat wirkt wie ein Fremdkörper, auch wenn sie Ereignisse aus früheren Bänden weiter spinnt.

Alles in allem fügt sich auch dieser Sammelband nahtlos in die Reihe ein, denn wer schon die Geschichten Howards mochte, wird auch in „Die Schlacht am Ilbars-Fluss“ den howard’schen Helden wiederfinden, der Prunk und Dekadenz zwar für eine gewisse Zeit genießen kann, aber doch eher den Kampf liebt und letztendlich gegenüber den höfischen Intriganten verliert.
Wieder sind die Figuren charakterlich sehr simpel gezeichnet, auch wenn sich die Konturen zwischen Gut und Böse sehr schnell verwischen, da auch Conan zum Schurken wird. Die Zeichnungen illustrieren dies dynamisch, wenn Kämpfe im Spiel sind und werden detailreich, wenn es auch einmal ruhigere Szenen zwischendurch gibt, so dass auch die passende Fantasy-Atmosphäre entsteht.

Damit ist auch der sechzehnte „Conan“-Band vor allem den Fans von actionreicher Sword & Sorcery, die auch schon die Pulp-Abenteuer des cimmerischen Helden zu schätzen wussten. Denn genau diese Atmosphäre fängt dieser Band wieder sehr gekonnt ein. Allerdings ist es kein Fehler Band 14, „Nathok, der Zauberer“, zu kennen, um zu wissen, was Conan eigentlich so mit Yasmela verbindet.