Markus Heitz: Vernichtender Hass – Die Legenden der Albae 2 (Buch)

Markus Heitz
Vernichtender Hass
Die Legenden der Albae 2
Piper, 2011, Paperback, 652 Seiten, 15,99 EUR, ISBN 978-3-492-70197-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Im Krieg der Albae gegen die verhassten Elben ist ein erster, entscheidender Schritt gemacht. Die Heere der Albae haben die Zwergenfeste erobert und stehen nun davor, in das Reich der Elben, Menschen und Magier vorzudringen. Während Heerführer Caphalor, begleitet von dem Künstler und Schriftgelehrten Carmondai, die Eroberung der elbischen Reiche vorantreibt, reitet Sinthoras zurück zu seiner Geliebten. Kaum angekommen aber treibt ihn seine Unbeherrschtheit und sein Hass zu einem verhängnisvollen Verbrechen – er nimmt Rache an denen, die ihm so übel mitgespielt haben.

Währenddessen machen sich die Truppen der Albae auf, die Invasion voranzutreiben. Noch wissen sie nicht, dass es nicht nur darum geht, ihren alten Feind, die Elben auszulöschen, sondern dass sie auch einen neuen Lebensraum für ihr von Vernichtung bedrohtes Volk suchen…

Markus Heitz ist ein Phänomen im Bereich der Phantastischen Literatur. Seit er sich „Die Zwerge“ bei Heyne einem großen Publikum vorstellte kann er veröffentlichen was er will, die Bestsellerehren sind ihm gewiss. Seien es die „Shadowrun“-Titel oder die „Justifiers“-Serie bei Heyne, seine Urban-Fantasy-Thriller bei Knaur oder die „Zwerge“- bzw. „Albae“-Titel bei Piper, immer trifft er den Geschmack des Lesers und seiner breiten Fanbasis.

Vorliegend führt er den vor gut zwei Jahren begonnenen Ausflug ins Reich der Albae fort. In derselben Welt wie seine Romane um die Zwerge angesiedelt, erzählt er uns von dem grausamen Volk der dunklen Brüder der Elben. Geschickt kokettiert er dabei mit den negativen Aspekten der Albae, lässt die grausamen Herrscher über ihre rechtlosen Sklaven ein ums andere mal folgerichtig agieren. Das sind eben keine dunklen Elben, die es eigentlich gut meinen, die gar nicht so „böse“ sind, wie man denken sollte, sondern Wesen, die einer anderen Ethik folgen, die in ihren Sklaven auch immer Lieferanten für Gebeine sehen, aus denen man Kunstwerke schaffen kann. Dekadent, grausam und egozentrisch sind sie, aber damit auch interessant, einfach auch, weil sie so anders dargestellt werden, als wir dies in der Fantasy so oft gewohnt sind. Sie als „Helden“ in den Mittelpunkt eines Mehrteilers zu stellen war ein Risiko, das sich gelohnt hat. Die Leser haben die morbiden Geschöpfe als Handlungsträger, wenn auch nicht liebgewonnen so doch angenommen, die mannigfaltigen Kampfbeschreibungen im Roman selbst sorgen für die notwendige Spannung und Dramatik.

Es gibt so manche neue Charaktere die den Plot bereichern, aber auch Geschichten von aufopfernd die Invasoren bekämpfenden Menschen und Zauberern. Das liest sich spannend, kurzweilig und packend, wenngleich die Figuren selbst für meinen Geschmack oftmals zu eindimensional gezeichnet werden. Fans werden das Buch wie seine Vorgänger verschlingen, für Neueinsteiger würde ich vorab zur Lektüre der Romane um die Zwerge raten.