X-Men 120 (Comic)

Warren Ellis, Mike Carey, Tim Fish, Becky Cloonan, Chuck Kim
X-Men 120
Astonishing X-Men – Exogenetisch, Teil 2 (von 2)
(Astonishing X-Men 34 + 35, X-Men Legacy 234, Nation X 2 + 3, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Phil Jimenez
Zeichnungen von Phil Jimenez, Yanick Paquette, Tim Fish, Becky Cloonan, Gabriel Hernandez Walta u.a.
Panini, 2010, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR

Von Irene Salzmann

Um das Aussterben des Homo Superiors aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen, erforschte Hank McCoy alias Beast die DNA verstorbener Mutanten. Obwohl seine Datenbanken als äußerst sicher gelten, gelang es jemandem, diese Informationen zu stehlen und sie gegen die X-Men und alle anderen Mutanten einzusetzen.

Das Entsetzen ist entsprechend groß, als plötzlich die Brood, Bio-Sentinels, alte Freunde und Feinde angreifen, deren DNA sich der Feind bemächtigen konnte. In einer geheimen Anlage stoßen die X-Men auf Kaga und erfahren seine Beweggründe…

Endlich hat Rogue ihre verheerende Gabe unter Kontrolle, verlor dadurch jedoch die von Ms. Marvel absorbierten Kräfte. Als sie sich die telepathischen Fähigkeiten der Stepfords ausleiht, um Paras zu helfen, stellt sich ein unerwünschter Nebeneffekt ein.

Seit die X-Men auf Utopia leben, haben sie gewisse Probleme: Northstar vermisst seinen Lebensgefährten, Versorgungseinheiten kommen nicht an, und Armor hat eine Unterredung mit Cerebra.

„X-Men“ 120 setzt die im vorherigen Band begonnene Storyline fort und bringt sie zum Abschluss, leider auf weniger dramatische Weise, als man gehofft hat. Im Vergleich zog sich das thematisch ähnliche „Necrosha“-Crossover über mehrere Bände und „X“-Serien hin, war infolge komplexer, packender und erheblich tragischer in seinen Auswirkungen. Immerhin entschädigen die hervorragend Illustrationen für das abrupte Finale.

Danach wird nicht etwa ein neuer Story Arc angefangen, sondern aufgefüllt mit Episoden, die im Prinzip für sich stehen können. In einer Geschichte richtet sich der Fokus auf, für die sich viel verändert hat, seit sie ihre Gabe, die Kräfte und Erinnerungen anderer zu absorbieren, kontrolliert. Ihre Beziehungen zu einigen Kameraden wird beleuchtet und lässt offen, ob sie Gambit oder Magneto zugetan ist – oder …? Seltsamerweise gelingt es den Zeichnern nie, für sie ein schönes Kostüm zu entwerfen, und der Schal, an dem sie ein Gegner jederzeit packen und strangulieren könnte, ist schlicht dumm.
Die drei „X-Nation“-Storys sind kurz und konzentrieren sich auf einzelne Charaktere. Die zeichnerische Qualität fällt stark ab. Es scheint, als würde diese Reihe benutzt, um junge Talente zu testen.

Um mit der „Exogenetisch“-Geschichte etwas anfangen zu können, sollte man die Hefte 119 und 120 kaufen. Auch für Gelegenheitsleser eignen sich die Bände, da ein kompletter, ansprechend gezeichneter Story-Arc präsentiert wird und die Füll-Episoden weder große Vorkenntnisse verlangen noch eine neue Storyline einleiten. Ob die Inhalte der einzelnen Erzählungen und die verschiedenen Stile gefallen, ist jedoch Geschmackssache.