Nautilus 89 (Magazin)

Nautilus 89
August 2011
Abenteuer Medien Verlag, 2011, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Zwei Filme werfen im Sommer ihren Schatten voraus: „Green Lantern“ und „Planet der Affen: Prevolution“. Beide Ideen sind nicht gerade jung, aber ihre Neuinterpretation versucht frischen Wind in die entsprechenden Themen zu bringen. Das ist Grund genug, zwei interessante Schwerpunkthemen zu wählen: „Von Affen und Menschen“ beschäftigt sich nicht nur mit der bereits in den 1960er Jahren entstandenen „Planet der Affen“-Reihe, sondern auch den Auftritten von Primaten in anderen Filmen, angefangen bei Tarzan.

Ein ausführlicher Artikel beschäftigt sich mit dem wechselvollen und facettenreichen Verhältnis zwischen dem Menschen und seinen nächsten Verwandten. Dabei werden auch die düsteren und traurigen Seiten aufgezeigt – sei es nun durch die Verteufelung der Affen in manchen Religionen oder die grausame Dressur von Affen, um sie auf Jahrmärkten zu einer zugkräftigen Attraktion zu machen.

„Magie im Blut“ kann auf zweierlei Arten entdeckt werden. Zum einen wird ein Blick auf die Superhelden geworfen, die nicht als solche geboren, sondern unabsichtlich oder sehr bewusst künstlich geschaffen wurden. Auch der Lebenssaft der Menschen hat schon in frühen Kulturen eine ganz besondere magische und kultische Bedeutung. Wie eine rote Spur ziehen sich Mythen, Aberglauben und Rituale durch die Kulturgeschichte und sind auch heute immer noch in den Unterhaltungsmedien präsent, auch wenn die Wissenschaft mit vielen Vorstellungen aufgeräumt hat.

Dazu gibt es Kritiken und Vorstellungen zu weiteren aktuellen Filmen, Büchern und Hörbüchern, auch auf das neue „Witcher“-Computerspiel wird ein Auge geworfen.

Besonders gelungen und damit die Highlights der Ausgabe sind diesmal die beiden ausführlichen Artikel „Affentheater – Affe, Mensch, Affenmensch und Menschenaffe“, sowie „Der rote Zaubersaft – Eine magische Kulturgeschichte des Blutes“. Hier gelingt es dem Autor Utz Anhalt, Wissenswertes und Skurriles zusammenzutragen und einen interessanten Überblick über das Thema zu geben, der nicht nur ausgezeichnet recherchiert ist, sondern auch sehr unterhaltsam zu lesen. Es gelingt ihm wieder einmal die wichtigen Aspekte zusammenzustellen, aber auch Details zu erwähnen, die auch erfahrene Leser noch nicht wussten. Das macht die Artikel nicht nur für Einsteiger interessant.

Auch die Filmkritiken können sich sehen lassen, da nicht nur gelobt wird, sondern auch Schwächen mit nachvollziehbaren Gründen aufgezeigt werden. Ansonsten ist auch die Mischung von Artikeln wieder sehr abwechslungsreich gehalten.

Es lohnt sich quasi diesmal schon wegen der Artikel einen Blick in die 89. Ausgabe der „Nautilus“ zu werfen, den gerade Rollenspieler und Hobbyautoren können sich so manche Idee aus ihnen picken.