Ren Dhark Unitall 16: Der Flug der JULES VERNE, Jan Gardemann (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 29. Juni 2011 19:12

Ren Dhark Unitall 16
Der Flug der JULES VERNE
Jan Gardemann
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2011, Hardcover, 192 Seiten, 11,90 EUR
Von Robert Monners
Arc Doorn, der Worgun in Menschengestalt, hat die Menschheit seit Jahrhunderten in ihrer Entwicklung begleitet. Im Jahr 2062 hat er bereits einmal ein wenig aus seinem Leben geplaudert. Doch nicht nur Bert Stranger ahnt, dass der bärbeißige Worgun-Mutant noch so Einiges zu berichten wüsste, würde er denn nur wollte. Eines Tages nutzt der findige Reporter die Situation aus, und entlockt Doorn eine weitere Episode aus dessen abenteuerlichem Leben.
Die Geschichte führt uns zurück in die Zeit des französischen Kaiserreichs um 1863. Bei einem Besuch im Haus seines Freundes Nadar begegnet dem gerade seinen ersten Roman veröffentlichten Jules Verne niemand anderer, als der Kaiser, Napoleon III, persönlich. Was nur verbindet den Mann, der ihm die Idee eines lenkbaren Ballons eingab, und den Kaiser? Verne stößt auf ein Rätsel, das ihn nicht nur ans andere Ende der Welt führt, sondern auch mit Inspirationen für weitere Werke versorgt.
Nadar, hinter dessen jovialer Fassade sich niemand geringeres als Arc Doorn persönlich verbirgt, macht immer noch Jagd auf Potrek und dessen Illuminaten. Nachdem er einen feisten Diebstahl des Außerirdischen gerade noch verhindern konnte, reist Doon, begleitet von Verne, an Bord der „Nautilus“ nach Brasilien. Hier hat Potrek, tief im südafrikanischen Urwald, eine Raketenabschussbasis errichtet. Nach der Eroberung der Basis macht sich Doorn, natürlich immer begleitet von Verner mit der erbeuteten Rakete auf, dem Mond und dem dort havarierten Raumschiff einen Besuch abzustatten…
Steampunk ist in aller Munde. Kein renommierter Verlag mehr, der sich das Geschäft mit der phantastisch angehauchten Dampfvergangenheit entgehen lässt. Und so ist es nur folgerichtig, dass auch der „Ren Dhark“-Kosmos sich der entsprechenden Ära zuwendet. Statt London aber wendet sich Jan Gardemann als Chronist der Arc Doorn’schen Vergangenheit der Stadt an der Seine und einem ihrer berühmtesten Söhne zu.
Jules Verne, was verbindet sich nicht mit diesem Namen. Packende, auch heute noch faszinierende Abenteuer-Romane verbindet der Leser, gleich ob alt oder jung, damit, und geschickt nutzt Gardemann den Aufhänger zu einem munteren Spiel mit Themen und Vorlagen aus dessen Romanen. Dass und wie Arc Doorn als Ideenlieferant die Verne’sche Phantasie inspiriert hat, dass er seine Handlung sodann in einen Kampf gegen Potrek einbettet und gleich noch eine dreistufige Apollo-Rakete zum Mond entsendet, macht einen Großteil des Reizes des Bandes aus.
Auch wenn der Ausgang von vorneherein bekannt ist, liest sich das Werk in sich rund, spannend und kurzweilig auf einen Rutsch durch.