Disney: Hall of Fame 9: Don Rosa 3 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 19. Juni 2011 11:14

Walt Disneys Hall of Fame 9
Don Rosa 3
Artwork: Keno Don Hugo Rosa
Text: Keno Don Hugo Rosa
Übersetzung: Peter Daibenzeiher u.a.
Ehapa, 2006, Hardcover, 184 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 3-7704-0688-3
Von Frank Drehmel
Der neunte Sammelband der „Hall of Fame“-Serie ist zugleich der dritte, der sich dem amerikanischen Comic-Künstler Keno Don Hugo Rosa – oder kurz: Don Rosa – widmet und in der chronologischen Veröffentlichung all seiner Donald- und Dagobert-Storys die ersten Arbeiten für den europäischen Egmont-Verlag aus den Jahren 1990 und 1991 umfasst.
In „Der Landschaftsarchitekt“ („The Master Landscapist“) macht sich Donald als genialistischer Gartenbaukünstler selbständig und soll das Anwesen Baron Bunzels zwecks großer Fuchsjagd garten-ästhetisch auf Vordermann bringen, was selbstredend und nach anfänglich beeindruckenden Leistungen in der vollkommenen Zerstörung sämtlicher Grünanlagen mündet.
Als „Eine verhängnisvolle Erfindung“ („On stolen Time“) erweist sich ein kleines Gerät Düsentriebs, mit dem man die Zeit stoppen kann und das von den Panzerknackern gestohlen wurde. Mittels dieses kleinen Apparates erleichtern sie Dagobert nach und nach um seine Taler und es ist für die Ducks kein Leichtes, der Zeit-Ganoven habhaft zu werden.
Da Rohstoffe teuer und Elektronik-Schrott wertvoll ist, wird Donald auf Geheiß seines reichen Onkels zum „Satelliten-Jäger“ („The Duck who fell to Earth“). In Begleitung Professor von Schaums lassen sich die beiden Ducks in einem aufgemotzten Uralt-Flugzeug ins Orbit katapultieren und lernen auf die harte Tour die Schwerkraft kennen.
„Unter Haien“ („Treasure under Glass“) findet sich Familie Duck unversehens wieder, als sie in den Gewässern vor den Florida Keys die Schätze einer alten versunkenen spanischen Galeone bergen wollen. Gegen die amphibischen Haie hilft zwar neuste Technik, gegen die menschlichen müssen sich die Ducks schon etwas mehr einfallen lassen.
Die Krone des Kublai Khan und die Gier nach Schätzen führt die Famiie zu einem „Wiedersehen in Tralla La“ („Return to Xanadu“), jenem himalayanischen, friedlichen Königreich, in dem ein einfacher Kronkorken der Ducks vor geraumer Zeit heilloses Durcheinander stiftete. Und dieser zweite Besuch steht ebenfalls unter keinem guten Stern, wobei die Leidtragenden auch diesmal Einheimische wie Entenhausener sind.
„Abwärts“ („Incident at McDuck Tower“) geht es mit Donald, sollte er seinen Job als Fensterputzer eines Wolkenkratzers – des McDuck Towers – auf die leichte Schulter nehmen.
In „Die Insel am Rande der Zeit“ („The Island at the Edge of Time“) sucht Familie Duck eine Insel aus purem Gold, die sich aus den Tiefen des Ozeans erhoben hat und für einige unerklärliche Vorkommnisse verantwortlich sein soll. Doch auch Mac Moneysac, der alte Widersacher Dagoberts, ist dem Einland auf der Spur.
Ein seltsames Gebräu macht aus dem Postboten Donald „Superduck“ („Super Snooper strikes again“). Doch erstens ist es nicht leicht, ein Superheld zu sein und zweitens sind unerwünschte Nebenwirkungen des Superstoffs nicht auszuschließen.
„Zurück ins Land der Zwergindianer“ („War of the Wendigo“) verschlägt es Dagobert und seine Verwandtschaft in der letzten Story. In den weiten Wäldern des Nordens treibt Dagobert Raubbau an der Natur, in dem er ganze Gebiete zum Zwecke der Papierherstellung abholzen lässt. Doch eine unbekannte Macht schlägt aus den Wälder zurück – abergläubische Holzfäller vermuten mythische Wendigos dahinter –, sodass Dagobert und die Neffen gezwungermaßen dem Ganzen ungeachtet aller Gefahren nachspüren.
Im Grunde ist es müßig, die Lobpreisungen auf Don Rosas Artwork und Storytelling zu wiederholen, daher sollen wenige Worte reichen. Auch in diesem neunten Band der Reihe kommen zwei seiner … Obsessionen ist zu stark … Schrullen voll zum Tragen. Zunächst wäre da das Fortsetzen von Geschichten aus Carl Barks Feder, zum zweiten ist es der Einbau winziger, witziger und skurriler Details – oft kleine Figuren – in seine Bilder, wenn auch seine versteckte D.U.C.K.-Signatur – Dedicated to Unca Carl from Keno – diesmal nicht in jeder der neun Geschichten Verwendung findet.
In redaktioneller Hinsicht rundet ein Vorwort Don Rosas sowie Kommentierungen der einzelnen Storys den durch und durch positiven Gesamteindruck ab.
Fazit: Nichts Neues aus Entenhausen: grafisch wie inhaltlich urkomische, zuweilen ins Satirische spielende Storys des einzigen Duck-Zeichners, der sich mit dem großen Carl Barks wirklich messen kann.