Michelle Paver: Blutsbruder – Chronik der Dunklen Wälder 5 (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 06. Juni 2011 18:30

Michelle Paver
Blutsbruder
Chronik der Dunklen Wälder 5
(Chronicles of Ancient Darkness – Oath Breaker, 2008)
Aus dem Englischen von Sabine Reinhardus und Gerald Jung
Titelgestaltung von Basic-Book-Design, Karl Müller-Bussendorf, unter Verwendung einer Illustration von Dieter Wiesmüller
Vignetten von Geoff Taylor
cbj, 2009, Hardcover, 300 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-570-12909-8
Von Petra Weddehage
Torak und Bale sind Blutsbrüder. Sie jagen zusammen und beschützen ihren Stamm. Ein grausamer Schamane, der von allen nur ‚der Seelenfresser Thiazzi‘ genannt wird, tötet Bale. Dies löst in Torak große Wut aus und den Wunsch, Rache zu nehmen. Der Mord an seinem Blutsbruder ist schon schlimm genug, doch außerdem hat es der Seelenfresser geschafft, einen Feueropal an sich zu bringen, mit dessen Hilfe er die Macht über alle Clans an sich reißen will.
Torak fühlt sich schuldig am Tod von Bale. Weil er sich mit ihm stritt, ließ er ihn allein. Wenn er da gewesen wäre, bei seinem Freund, dessen ist er sich ganz sicher, wäre alles anders gekommen. So macht er sich mit seiner Freundin Renn und Wolf, einem Tier, das über einen ausgeprägten Verstand verfügt, auf die Jagd nach dem Dieb und Mörder. Jede Nacht besucht ihn sein toter Freund im Traum und scheint Vergeltung zu fordern. Als es Torak endlich schafft, Thiazzi zu stellen, bringt er seine Freundin Renn und sich selber in Lebensgefahr.
Die Geschichte von Torak spielt 6000 Jahren vor unserer Zeit. Die Menschen sind abergläubisch und leben im Einklang mit der Natur. Zu dieser Zeit gibt es noch keine technischen Errungenschaften wie sanitäre Anlagen, Internet oder Autos. Das Leben ist hart und meistens sehr kurz. Torak und seine Freunde wären in der heutigen Gesellschaft bestenfalls junge Heranwachsende. In ihrer Ära gelten sie als vollwertige Erwachsene und haben den Status von Kriegern, Jägern oder Schamanen inne, vielleicht tragen sie sogar schon die Last eines Stammesoberhauptes. Der Wolf mit dem Namen ‚Wolf‘, ist ein intelligentes Tier, und seine Gedankengänge bewirken beim Leser, dass dieser ihn in sein Herz schließt. Treu hält er zu seinen ‚schwanzlosen Freunden‘, wie er die Menschen nennt. Torak und Renn verfügen über die Fähigkeit, mit Tieren kommunizieren zu können. Überhaupt ist die Geschichte von mystischen Begebenheiten gespickt.
Das Cover zeigt Torak mit Wolf bei der Spurensuche. Über ihnen steht eine riesige Feuerwand mit dem Gesicht des Schamanen Thiazzi.
Wer die Geschichten von „Ayla – Der Clan des Bären“ mag, wird auch diese Story interessant und lesenswert finden. Allerdings ist diese Chronik nicht ganz so plastisch dargestellt wie die Erlebnisse Aylas. Junge Heranwachsende ab 10 Jahre können bedenkenlos zu diesem Buch greifen. Wer ähnliche Geschichten schätzt, sollte sich auch „Lapislazuli – Im Auge des Bären“ genauer anschauen.