Manuela P. Forst: Der Orden der Andala (Buch)

Manuela P. Forst
Der Orden der Andala
Titelillustration und Zeichnungen im Innenteil von Manuela P. Forst
BoD, 2011, Paperback, 136 Seiten, 9,50 EUR, ISBN 978-3-8423-3250-8

Von Britta van den Boom

Seit Ianett als Kind von einer Priesterin der Andala in der Wüste gefunden wurde, lebt sie dort im Schutze des Ordens und verehrt das Ödland als ihre Gottheit. Sie alleine hat die Fertigkeit, ‚magische Steine‘ aufzuspüren, die die Priesterinnen für ihre Zauberkraft brauchen, und so durchstreift die junge Frau als Kriegerin zusammen mit ihrer Berglöwin die Wüste auf der Suche nach dieser Kraftquelle. Dies wird umso wichtiger, da Manticore und Harpyien in der Welt aufgetaucht sind, gezwungen von einem Ruf, der sie aus ihrer eigenen Welt herausgerissen hat.

Während Ianett in der Wüste zu Hause ist, bedroht deren ständige und allzu rasche Ausbreitung die Städte der Menschen, die bereits bis an die Küste zurückgewichen sind. Um den Grund für diese Entwicklung herauszufinden, schicken die Städte ihre Soldaten in das Ödland, und als Ianett und der Anführer der Krieger, Erimar, aufeinandertreffen, müssen sie schnell erkennen, dass sie nicht nur den gleichen Feind haben, sondern sogar eine gemeinsame Vergangenheit.

Die Grundgeschichte von „Der Orden der Andala“ hat Potential – die aufeinandertreffenden Welten der Wüstenkriegerin und der Menschen aus den Städten bieten viele Möglichkeiten für Konflikte, für Austausch und interessante Perspektiven. Durch die zahlreichen, lebhaft geschriebenen Kampfszenen hat der ohne Verlag bei Books on Demand erschienene Roman zudem eine gute Portion Action.

Insgesamt aber kann die Umsetzung dieser grundlegend guten Ideen oft nicht überzeugen. Einerseits durch den Stil, der stellenweise zu ‚adjektivlastig‘ ist, Ausdrucksfehler enthält oder nicht immer zur Atmosphäre passend erscheint – einige flott und gut geschriebene Szenen können auf Dauer nicht über diese Schwächen hinwegtrösten. Inhaltlich stellt sich durch schablonenhaft bleibende Charaktere, sich wiederholende Strukturen wie zum Beispiel den Einsatz der Berglöwin als Joker in den Kämpfen, ‚deus ex machina‘-Figuren, die nur eine Funktion haben und dann wieder verschwinden wie beispielsweise ein Zwerg, den Ianett in der Wüste findet und der eine einzige Botschaft für sie hat, ehe er einfach aufsteht und fortgeht, sowie zuweilen unmotiviert scheinendes Herumreisen eine gewisse Spannungslosigkeit inmitten einer eigentlich abenteuerlichen Geschichte ein. Auch das in mehrfacher Hinsicht überraschende Ende des Romans kann diesen Eindruck nicht abwenden.

Die von der Autorin selbst erstellten Illustrationen in Form von Bleistiftzeichnungen sowie das farbige Cover sind keine wirkliche Bereicherung für das Buch.

Insgesamt ist „Der Orden der Andala“ demnach ein Roman, der zwar unterhaltsam ist und eine gute Grundgeschichte aufweist, jedoch mehr Überarbeitung gebraucht hätte, um wirklich überzeugen zu können.