Star Wars 86 (Comic)

Hayden Blackman
Star Wars 86
Darth Vater und das verlorene Kommando
(Star Wars: Darth Vader and the lost Command # 1 & 2, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Michael Nagula
Titelillustration von Tsuneo Sanda
Zeichnungen von Rock Leonardi & Daniel Green
Panini, 2011, Heft, 60 Seiten, 3,95 EUR

Von Christel Scheja

Ganz offensichtlich ist man bei der „Star Wars“-Heftserie den Wünschen der Leser nachgekommen und präsentiert nun immer zwei amerikanische Ausgaben einer Miniserie und nicht wie früher die unterschiedlicher Reihen. So kann der deutsche Leser gleich zwei Episoden von „Darth Vader und das verlorene Kommando“ genießen.

Allein die Erinnerungen an Padme Amidala und die Träume dessen, was hätte sein können, wenn seine Frau sich nicht am Ende von ihm abgewandt hätte, verhindern, dass Darth Vader dem Wahnsinn anheimfällt. Denn noch immer ist ein Teil von ihm Anakin Skywalker, auch wenn er dies gut verdrängen kann. Nun, nachdem sein Überlebensanzug gewartet und in volle Funktion gesetzt wurde, erwartet ihn wieder eine neue Aufgabe. Um sich von seinem Versagen auf Otavon 12 reinzuwaschen, bei dem er lieber Jedi nachjagte, als den Auftrag seines Meisters zu erfüllen, bekommt er von Imperator Palpatine eine Chance, sich reinzuwaschen. Ausgerechnet der Sohn seines Erzrivalen Tarkin ist mit seinem Sternenzerstörer spurlos verschwunden. Darth Vader soll ihn aufspüren und sicher zurückbringen. Doch das ist gar nicht so einfach wie gedacht, denn im Atoan-System, im sogenannten „Gespenster“-Nebel, wird der Sith Lord ebenfalls mit Mächten konfrontiert, die den seinen gewachsen sind.

Besonders interessant sind die Geschichten, die im Imperium spielen, zeigen sie doch auch die Menschen, die hinter den Masken der Bösewichter stecken – zumindest im Fall von Darth Vader. Gerade in der Anfangszeit seines Lebens als Sith Lord muss er gegen sein altes Ich kämpfen und kommt dabei dem Wahnsinn immer näher – was hier gerade in den Träumen und Visionen sehr schön sichtbar wird. Um diese Gefühle in sich zu töten, handelt der Dunkle Lord nach außen hin entsprechend grausam und skrupellos, auch wenn man glauben könnte, dass ihn die Hohepriesterin Saro von Atoa auf gewisse Weise fasziniert. Die psychologische Seite ist jedenfalls sehr interessant in die Abenteuergeschichte eingebunden, die sich schon bald nicht mehr nur als einfache Rettungsmission entpuppt. Es zeigt sich, dass sowohl die Bewohner von Atoa, als auch der verschwundene Admiral Tarkin eigene Beweggründe für ihr Handeln haben. Und nun ist es an Darth Vader das Rätsel zu entwirren und konsequent zu handeln.

Das macht das Heft zu einem weiteren Highlight der Serie. Man ist nicht nur neugierig darauf, wie es weitergehen wird, sondern auch fasziniert von diesem weiteren Blick auf die zerrissene Seele des ehemaligen Jedi und jetzigen Sith-Lords, der sicherlich noch weitere interessante Facetten seines Wesens enthüllen wird.