Red Sonja – Die Teufelin mit dem Schwert 7: Die Wiedergeburt der Kriegerin (Comic)

Brian Reed
Red Sonja – Die Teufelin mit dem Schwert 7
Die Wiedergeburt der Kriegerin
(Red Sonja – She Devil with a Sword 35-40, 2008/2009)
Aus dem Amerikanischen von Bernd Kronsbein
Titelbild von Mel Rubi
Zeichnungen von Walter Geovani
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-058-4

Von Christel Scheja

Die sechste Graphic Novel zeigte Red Sonja in der Unterwelt. Begleitet vom Fährmann des Todes durchlief sie mehrere Punkte in ihrem Leben, in dem sie schwerwiegende Fehler gemacht und Unschuldigen Schaden und Schmerz zugefügt hatte. Doch sie scheute sich nicht, den schweren Weg zu gehen und sich allem zu stellen. Geläutert und geheilt war sie nun bereit für die Wiedergeburt.

Eine Generation später lebt Oisin als zorniger alter Mann in den Bergen und ist ein in vielen Gegenden gefürchteter Gegner. Er weiß, dass seine ehemalige Gefährtin und Geliebte Sonja aus dem Totenreich zurückgekehrt ist und wartet nun auf den Tag, an dem ihre Erinnerung wieder erwacht, damit er wieder an ihrer Seite kämpfen kann. Denn anders als viele andere hat er sie nicht vergessen.

Sonja ist derweil zu einer hübschen und mutigen jungen Frau herangewachsen. Zusammen mit ihrer Schwester und deren Tochter hält sie die Stellung in der heimatlichen Burg und wartet auf die Rückkehr ihres Mannes Daniel, der auf hoher See war, um die „Blutdynastie“ zu finden, ein Artefakt, dass ihnen die Herrschaft über die Region sichern können. Denn sie haben in der Familie Matur gefährliche Feinde. Doch Daniel kehrt erst einmal unverrichteter Dinge zurück. Das Glück, wieder zusammen zu sein, währt aber nicht lange. Piraten überfallen das Schiff und metzeln alle nieder, so wie zuvor in der Burg und Stadt. Wie durch ein Wunder – oder durch einen Wink des Schicksals – überlebt Sonja. Nun ist die Zeit des alten Mannes gekommen. Er gesellt sich an ihre Seite und hilft ihr durch die schwere Zeit, in der Sonja sich erholt und gleichzeitig immer mehr auf Rache sinnt, aber auch immer deutlichere Visionen hat. Schließlich akzeptiert die junge Lady das, was sie ist: Die Wiedergeburt der Kriegerin!

Eines muss man den Autoren der „Red Sonja“-Reihe lassen – sie schaffen es sehr geschickt, die Geschichte neu beginnen zu lassen, ohne sich zu wiederholen. Zwar verliert Sonja in diesem Leben auch viele geliebte Menschen und ihre Heimat, aber das geschieht nicht allein durch eine marodierende Truppe. Ebenso wenig wird ihr Gewalt angetan. Stattdessen nehmen höfische Intrigen zwischen rivalisierenden Adelsfamilien einen größeren Raum ein und geben der Heldin erst einmal eine andere Motivation. Dabei gibt es sogar eine Menge Überraschungen, mit denen man so nicht gerechnet hat. Natürlich darf man auch diesmal keine tiefergehende Charakterstudie erwarten, aber die neue Sonja erhält doch genug Tiefe, so dass man ihre Motive Rache zu nehmen sehr gut nachvollziehen kann. Denn sie wird zu tief verletzt, um verzeihen zu können, was sie miterlebt. Trotzdem mutiert sie dabei nicht zur kaltherzigen Killermaschine, wie man an verschiedenen Andeutungen merkt.

Der Zeichenstil von Walter Geovani fügt sich gelungen in das Gesamtbild ein, man kann Sonja diesmal auch sehr gut ohne ihre charakteristische Rüstung erkennen – und sie wirkt auch sexy, ohne allzu viel Haut zu zeigen.

Alles in allem ist „Die Wiedergeburt der Kriegerin“ ein gelungener Auftakt zu dem nächsten Zyklus in Red Sonjas Leben, da es Einiges an Abwechslung und Veränderungen gibt, die der Figur und der Serie zugute kommen, auch wenn natürlich in erster Linie Action und Abenteuer Rechnung gezollt werden.