Green Lantern Sonderband 23 (Comic)

Tony Bedard
Green Lantern Sonderband 23
Die Revolte der Alpha-Lanterns
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
(Green Lantern Corps 48 – 52, 2010)
Titelillustration und Zeichnungen von Ardian Syaf
Panini, 2011, Paperback, 124 Seiten, 14,95 EUR

Von Petra Weddehage

Die „Blackest Night“ ist vorbei. Viele Green Lanterns verloren bei der Schlacht gegen die Black Lanterns ihr Leben. Nun beginnt „The Brightest Day“, ‚der hellste Tag‘, was bedeutet, dass die Mitglieder des Corps einen Neuanfang wagen, um sich den nächsten Herausforderungen erfolgreich stellen zu können.

Viele Mitglieder des Green Lantern Corps – allen voran Guy Gardner, Kyle Rainer und einige andere wie Arisia – haben es jedoch satt, sich nach den unergründlichen Regeln der Wächter zu richten und handeln vermehrt auf eigene Faust.

Auf Ysmault im Raumsektor 2814 findet ein geheimes Treffen statt. Der Wächter Ganthet trifft dort mit seinem Begleiter Guy Gardener auf die Red Lantern Atrocitus. Nach der Unterredung trifft Ganthet eine verhängnisvolle Entscheidung: Er tritt offiziell als Wächter des Universums zurück. Diese Ankündigung bestürzt die restlichen Wächter maßlos, da ihre Zahl rapide schrumpft. Kurz darauf informiert der ehemalige Wächter die ihm vertrauenswürdig erscheinenden Green Lanterns Kyle Rayner und Soranik Natu über eine alarmierende Tatsache. Bei einer Sicherheits-Überprüfung Oas hat er festgestellt, dass alle Alpha Lanterns Oa verlassen haben.

Cyborg Superman sinniert derweil über seine Unsterblichkeit und schwelgt dazu in alten Erinnerungen. Diese teilt er mit der von ihm gefangenen Green Lantern John Stewart. Nicht ahnend, dass die Roboter-Bevölkerung von Grenda einen neuen tödlichen Meister hat, ist er bei einer Mission in die Falle des Cyborgs getappt. Obwohl John sich in einer mehr als misslichen Lage befindet, versucht er, seinen Feind zu verstehen.

Der „Brightest Day“, eine neue Storyline, die nahezu alle DC-Serien erfasst, ist da, doch die Helden bekommen keine Ruhepause. Rasant wird die Geschichte weitererzählt, und neue Handlungsstränge lassen Großes für die Zukunft erwarten.

Die Wächter bekommen unterscheidbare Gesichter und werden bezüglich ihrer Motivation ein wenig beleuchtet. Das Mysterium, das seit Langem mit diesen Wesen einhergeht, wird endlich fassbarer. Waren in der Vergangenheit die Wächter meist als einheitlich kleine, blaue, glatzköpfige Wesen mit rotem Gewand zu sehen, sind sie heutzutage dank neuer Techniken und interessanter Zeichenstile sehr gut unterscheidbar. Sogar weibliche Wächter kristallisieren sich heraus. Ganthet, einer von ihnen, hält die Beobachterposition nicht mehr aus und rebelliert offen gegen seine Kollegen. Er will, dass sie endlich aus ihrer Lethargie und ihrer Neutralitätshaltung ausbrechen. Sie sollen Verantwortung übernehmen. Doch die Wächter verstecken sich schon seit Äonen hinter ihren Gesetzen und mittelalterlich anmutenden Riten. Sie zum Umdenken zu bewegen, wird schwer sein.

Interessante Illustrationen von gefährlichen und geheimnisvollen Orten sowie spektakulären Kampfszenen zeigen, dass die Macher der Green Lanterns immer noch faszinierende Ideen für Abenteuer auf fernen Welten haben. Die einzelnen Figuren wurden detailverliebt in Szene gesetzt.

Diese Entwicklung im „Green Lantern“-Universum, das einst dem Leser mit Hal Jordan vorgestellt wurde, zeigt, das noch viele Geheimnisse zu ergründen sind. Hal Jordan alias Green Lantern erschien das erste Mal im Oktober 1959 in „Comic Showcase 22“. Er wurde von John Broome und Gil Kane erschaffen. Seine Kräfte erhielt er durch einen Ring. Diesen musste er bis zur Zerstörung der Zentrallaterne innerhalb von 24 Stunden stets mit einer grünen Laterne wieder aufladen, ebenso seine Nachfolger und Kollegen.

Alt-Fans werden sich noch an die in Deutschland erschienen Hefte „Grüne Laterne“ erinnern, in denen Hal Jordan meist in Zusammenarbeit mit dem „Grünen Pfeil“ (Oliver Queen alias Green Arrow, 1941 erdacht von Autor Mort Weisinger und Zeichner George Papp) und Blitzschwalbe (Dinah Lance alias Black Canary, 1947 von dem Autor Robert Kanigher und dem Zeichner Carmine Infantino erfunden) auftrat. Später wurden die amerikanischen Bezeichnungen verwendet. Green Arrow war genau wie seine Kollegin Black Canary schon in der Serie „Smallville“ zu sehen. Black Canary wurde zudem 2002 in die Serie „Birds of Prey“ von Lori Loughlin integriert.

Man darf gespannt sein, wie sich die Story weiterentwickelt. Für alle Fans des DC-Universums eröffnen sich hier wieder einmal völlig neue Chancen, die Welt der Green Lanterns aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen.

Unter dem Titel „Brightest Day“ wird außerdem in einer Checkliste darauf hingewiesen, welche Comics wichtig sind, um den Verlauf der Storys besser zu verstehen und zu erfahren, wie die einzelnen Schicksale miteinander verknüpft sind. Der Folgeband soll am 24. Juni in den Handel gelangen.