Underworld Evolution, Greg Cox (Buch)

Greg Cox
Underworld Evolution
(Underworld Evolution, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Timothy Stahl
Panini, 2006, Taschenbuch, 300 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-1309-0

Von Irene Salzmann

Seit 600 Jahren macht Selene als ‚Todeshändlerin‘ Jagd auf Werwölfe, die Todfeinde der Vampire. Trotzdem verliebt sie sich in den ehemaligen Mensch und neugeborenen Vampir-Werwolf-Hybriden Michael, der ungewollt in den Konflikt hineingezogen wurde. Seit Selene Victor, einen von drei Ältesten, tötete, weil er – und nicht die Werwölfe, wie er sie glauben ließ – ihre Familie ermordete, befinden sich die beiden auf der Flucht vor Victors Anhängern.

Selene sieht nur eine Möglichkeit, ihrer beider Leben zu retten: Sie will Marcus, den letzten Ältesten, wecken und ihn in die Geschehnisse einweihen, auf seine Absolution hoffend. Doch sie kommt zu spät, denn das Blut eines Werwolfs hat bereits die Wiedererweckung eingeleitet und Marcus ebenfalls zum Hybriden mutieren lassen. Auch weiß er, was passiert ist und will Selene und Michael töten. Sein eigentliches Ziel ist jedoch die Befreiung seines Zwillingsbruders William, ein Werwolf, der einst von Victor eingesperrt wurde, weil er zu gefährlich ist. Dafür benötigt Marcus zwei Schlüssel, die er in seinen Besitz bringen kann. Das ruft den mysteriösen Macaro auf den Plan, durch den die Puzzleteile endlich an die richtigen Plätze fallen und die Ursprungsgeschichte der Vampire und Werwölfe enthüllt wird. Aber können Macaro, Selene und Michael die Urväter der beiden Spezies aufhalten?

„Underworld Evolution“ knüpft nahtlos an die Geschehnisse des Vorgängerbandes an und gibt die Filmhandlung wieder, stellenweise ergänzt durch die Gedanken der Protagonisten, wodurch so manche Entwicklung leichter verständlich wird. Packend beschreibt Greg Cox, wie die Vampire und Werwölfe entstanden, wie es zu ihrer Feindschaft kam und wer zum Nutznießer dieses Konflikts wurde, in dem Selene und Michael lediglich Spielbälle sind. Natürlich fungieren die beiden, so blass sie in diesem Roman auch bleiben – Marcus wird sehr viel interessanter geschildert, und auch Macaro hat seine Szenen –, als Zünglein an der Waage und erweisen sich als schier unverwüstlich. Das ist auch notwendig bei zwei so mächtigen Gegnern wie Marcus und William, die keinerlei Skrupel kennen, ihren letzten Rest Menschlichkeit längst verloren haben und die Welt – das ist leider überhaupt nicht neu! – verheeren wollen. Die rasante Handlung erfreut trotzdem durch einige unerwartete Wendungen, nimmt aber letztlich den erwarteten Verlauf und bietet ein zufriedenstellendes Ende.

Wer die Filme kennt und Spaß an Filmbüchern hat, bekommt mit der „Underworld“-Reihe durchaus niveauvolle Romane geboten, die sich flüssig und spannend lesen lassen. Sie sind so angelegt, dass auch die Freunde des Horror-Genres, die die Filme nicht gesehen haben, sehr gut unterhalten und neugierig auf die DVDs werden.