Joe Pitkin: Exit Black (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 08. Oktober 2025 07:31

Joe Pitkin
Exit Black
(Exit Black, 2024)
Übersetzung: Jürgen Langowski
Karte: Joe Garcia
Piper, 2025, Paperback, 318 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Gunther Barnewald
Eine alte Forschungsstation im Erdorbit namens „Imperium“ wurde zum Weltraumhotel für reiche Touristen umgebaut. Doch bei der Ankunft der ersten Reisegruppe treten unerwartete Probleme auf. Denn die Touristen werden zu Geiseln. Eine kleine Gruppe der Angestellten unter Führung von Commander Dion Stubblefield hat sich verschworen, ein sehr hohes Lösegeld zu erpressen.
Nachdem man drei Besatzungsmitglieder eiskalt ermordet hat, scheint der erfolgreichen Geiselnahme und Geld-Erpressung kaum noch etwas im Wege zu stehen.
Nicht gerechnet hat man mit der einzigen auf der Raumstation verbleibenden Wissenschaftlerin, der Biophysikerin Dr. Chloe Bonilla. Denn diese stellt sich todesmutig den Kidnappern in den Weg, versteckt sich an verschiedenen Orten in der Station und führt Anschläge aus gegen die Geiselnehmer, die sich „Die Gerechten“ nennen und angeblich für eine gerechtere Verteilung von Geld und Besitz sorgen wollen.
Und bald ist ein Kampf auf Leben und Tod im Gange, der nicht nur die Geiselnehmer dezimiert, sondern auch die Geiseln...
Während die Protagonistin sich in die Rolle des Schauspielers Bruce Willis begibt und allein die Bösewichte bekämpft wie dereinst dessen berühmte Filmfigur in den Filmen der Reihe „Stirb langsam“, wird hier wenig Rücksicht genommen auf die fragile Konsistenz einer Raumstation im Erdorbit.
Der Einsatz von Schusswaffen und Sprengstoff ist hier brachialer Standard; der Spannungsgehalt der Geschichte ist zwar enorm, der Realismus dafür eher nicht.
Und während die Charaktere der Protagonisten in der Schilderung ihres Hintergrundes und ihrer Motivationen ausbaufähig wären, gelingt es dem Autor immerhin eine packende Atmosphäre in der Raumstation zu erschaffen. Sehr hilfreich ist dabei die im Buch beigefügte detaillierte Abbildung der Raumstation von Joe Garcia. Hier kann man sich als Lesender immer über die Lage einzelner Räume und der allgemeinen Gegebenheiten der Station informieren.
Auch wenn die Handlung übertrieben und nicht immer realistisch erscheint, so gelingt Joe Pitkin doch ein enorm spannendes Werk, bei dem man die Logik einfach mal ruhen lassen sollte. Die Geschichte liest sich dabei wie von selbst, Langeweile kommt zu keiner Zeit auf, die Seiten blättern sich fast wie von selbst um.
Wer spannende Thriller mag, der ist hier gut bedient.
Interessant ist auch die schlussendliche Auflösung, die offenbart, wer alles mit zu den Verschwörern gehört hatte. Hier gibt es dann doch die eine oder andere (böse) Überraschung (die hier natürlich nicht verraten werden soll).
So ist die vorliegende Geschichte wahrlich kein Meisterwerk, aber dafür extrem spannendes Lesefutter!