Imani Erriu: Heavenly Bodies (Buch)

Imani Erriu
Heavenly Bodies 
(Heavenly Bodies Book 1, 2024)
Übersetzung: Bettina Spangler
Heyne, 2025, Paperback, 624 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

In einer Zeit, in der vor allem Romantasy hoch im Kurs steht, bekommen auch jüngere Autorinnen eine Chance, wenn sie Geschichten verfassen, die genau das bieten, was sich viele Leserinnen wünschen. So wie Imani Erriu, deren Debüt „Heavenly Bodies“ nun auch auf Deutsch erscheint.


Eine Welt die von zwölf mächtigen, aber auch nahbaren Göttern regiert wird, ein Mädchen, das mit einem Fluch geboren wurde. Elara trägt schwer an der Prophezeiung, die auf ihr lastet, soll sie sich doch in einen Gott verlieben und ihnen beiden den Untergang bringen.

Aus diesem Grund zerstört auch der König aller Unsterblichen ihr Reich und beginnt sie gnadenlos zu jagen, weil er diese Worte fürchtet. Elara findet im früher feindlich gesinnten Nachbarreich Aufnahme und soll dort zu einer Waffe gegen die Götter ausgebildet werden, von Lorenzo, dem ebenso arroganten wie auch faszinierenden Prinzen.


Es braucht heute offensichtlich keine ansprechend aufgebaute Welt mehr, um eine Fantasy-Geschichte zu erzählen. Die Autorin wirft ein paar nette Ideen, wie die nach den griechischen Göttern und Sternkreiszeichen gestalteten Himmlischen in den Raum, verzichtet aber ansonsten darauf, ihren Reichen eine besondere Kultur oder Gesellschaftsstruktur zu geben. Warum auch, bewegt sich die Geschichte doch mehr oder weniger nur an den Königshöfen - die einfachen Leute spielen keine Rolle.

Die Handlung ist in erster Linie von den Spitzfindigkeiten zwischen Elara und ihrem direkten Umfeld, im Speziellen vor allem dem Prinzen, geprägt. Und Lorenzo ist vor allem eines: gutaussehend, aber mit ordentlichen Bad-Boy- Attitüden ausgestattet.

So spult sich eine flott erzählte Geschichte mit allem, was dazu gehört ab. Immerhin bleiben die intimen Momente in der Minderzahl, auch wenn es schon früh ordentlich knistert. Die Spannung erzeugen vor allem dramatische Momente, in denen der göttliche Gegenspieler seine Schachzüge macht und die Enthüllungen, die nach und nach zeigen, dass auch Elara nicht unbedingt von dieser Welt ist, damit sie ihren Feinden ebenbürtig sein kann. So kommt der Cliffhanger auch nicht unerwartet.

Die Figuren sind sauber ausgearbeitet, wenngleich sie auch nicht sonderlich aus der Masse ähnlicher Archetypen herausragen, da sie die üblichen Klischees voll und ganz erfüllen. Bis auf wenige, bleiben viele Nebencharaktere reine Stichwortgeber und Kanonenfutter.

Das Ganze ist solide geschrieben und passgenau auf die Zielgruppe zugeschrieben. Als Genre-Fan wird man daher eher weniger Spaß an der Geschichte haben können.

Alles in allem ist „Heavenly Bodies“, der Auftakt der Reihe, solide Romantasy, die die Erwartungen junger Leserinnen voll und ganz erfüllt, so dass diese leidenschaftlich mitzittern können. Die wenigen netten Ideen für Fantasy-Fans werden leider wieder einmal nur in den Raum geworfen und stiefmütterlich behandelt.