Olivia Wildenstein: House of Striking Oaths - Kingdom of Crows 3 (Buch)

Olivia Wildenstein
House of Striking Oaths
Kingdom of Crows 3
(House of Striking Oaths, Book Three of Kingdom of Crows, 2023)
Übersetzung von Gerda M. Pum
Adrian, 2025, Hardcover, 480 Seiten, 20,95 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit „House of Striking Oaths“ wird die Trilogie um das „Kingdom of Crows“ tatsächlich abgeschlossen, die bereits im Original erschienenen weiteren Bände setzen das Geschehen mit anderen Charakteren fort. Doch jetzt geht es erst einmal für Fallon und Lore spannend und dramatisch weiter.


Fallon weiß inzwischen, warum sie so anders ist und weshalb sie mit den Monstern in den Kanälen der Lagunenstadt kommunizieren kann, aber auch, warum sie ausgerechnet für Dante, den Fae-Herrscher, so interessant ist. Zudem hat sie erkannt, dass ihre Verbindung zu den Krähen enger ist als gedacht.

Allerdings muss sie sich nun auch noch mit jeder Menge Intrigen herumschlagen, ebenso wie mit der Sorge, dass sie vielleicht niemals normal mit Lore zusammen sein kann. Denn noch steht ein böser Fluch zwischen ihnen. Und nicht zu vergessen die Feinde, die alles tun, um Fallon in der Obsidian-Unterwelt festzuhalten, in die keine Krähe kommen kann.


Man merkte sehr deutlich, dass der zweite Band sehr viele Weichen stellte, so dass die Autorin nun im dritten Band alle Fäden zusammenführen kann. Und auch wenn es nicht so aussieht, Fallon ist nicht das Opfer, für das sie viele halten, sondern weiß sich auf ihre Weise zu wehren. Denn immerhin hat sie von den vielen fiesen Intrigen erfahren, die um sie gesponnen wurden, ebenso wie die Geheimnisse, die selbst ihre engste Familie vor ihr gehütet haben. Und das macht sie relativ zornig. Vor allem auf gewisse Personen, an denen sie sich rächen möchte.

Und wie in jeder guten Geschichte, gerät sie natürlich erst einmal in die Falle, die ihr die Feinde gestellt haben. Aber genau das bringt sie Demjenigen nahe, der letztendlich den meisten Nutzen aus ihr ziehen will.

Wie auch schon in den anderen Bänden setzt die Autorin weniger auf Action als auf die intensive Interaktion ihrer Figuren miteinander. So wird sehr viel geredet, Informationen in den Dialogen gegeben. Aber immerhin gibt das ein rundes Bild von den Ereignissen, die vor langer Zeit überhaupt erst für Fallons Entstehung sorgten.

Und natürlich kommen auch die Romantasy-Fans zu ihrem Recht, denn es gibt die eine oder andere leidenschaftliche Szene, die immerhin auch noch das Band zwischen der Heldin und Lore vertiefen darf.

Angenehmerweise ist die Rettung am Ende auch Gemeinschaftswerk und nicht das übliche Klischee, denn die Figuren haben sich gut weiterentwickelt.

„House of Striking Oaths“ ist der saubere Abschluss der „Kingdom of Crows“-Trilogie, denn alle Fäden werden sauber zusammengeführt, der dramatische Showdown ist gelungen, ebenso wie der Ausklang. Zudem haben sich die Figuren nicht nur Entwicklungen durchgemacht, sie bleiben sich in gewisser Weise auch treu, gerade was Fallon betrifft. Allerdings sollte man offen für eine Handlung sein, die weniger auf Action als auf zwischenmenschliche Interaktion setzt.