Anna Benning: To Tempt a God (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 01. Juli 2025 11:37

Anna Benning
To Tempt a God
Götterlicht-Trilogie 1
Fischer Sauerländer, 2025, Hardcover, 544 Seiten, 21,90 EUR
Rezension von Christel Scheja
Anna Benning ist den Lesern bereits durch ihre „Dark Sigils“- und „Vortex“-Trilogien bekannt. Nun erscheint mit der „Götterlicht“-Trilogie eine weitere Saga aus ihrer Feder, in der sie aktuell beliebte Themen verarbeitet. Neu erschienen ist der erste Band, „To Tempt a God“, auf die Fortsetzungen muss man aber nicht lange warten.
Hoch über Silver City thronen die Götter. Die Menschen dürfen hier zwar leben, aber zumeist in Dunkelheit und Dämmerlicht dahinvegetieren. Nur einmal im Jahr werden Sterbliche an den Hof berufen, um dort als Sklaven oder zum Vergnügen der Götter zu dienen. Auch Aurora trifft dieses Schicksal.
Aber ihr Herr ist anders als die anderen, auch wenn er der Sohn des Obersten aller Götter ist. Er behandelt die junge Frau mit Respekt und versucht sie zu beschützen, auch wenn es in den Hallen der Unsterblichen bereits heftig brodelt und ein Krieg mit ungewissem Ausgang naht.
Auch wenn natürlich die bekannten Romantasy-Elemente in der Geschichte zu finden sind, so verzichtet Anna Benning nicht darauf, dem Hintergrund und auch dem Abenteuer gebührenden Raum zu geben. So dauert es eine Weile, bis sich die beiden Hauptfiguren begegnen. Zuvor lernt man erst einmal das Setting durch die Augen der Heldin kennen, erfährt, mit welchen Schwierigkeiten die Menschen in Silver City zu kämpfen haben und wie sie die Götter erleben, ehe es dann tatsächlich in himmlische Gefilde geht.
Bei den Unsterblichen scheint sich die Autorin an den griechischen Göttern orientiert zu haben, ohne diese jedoch zu kopieren. Man wächst auch hier langsam in die Umgebung hinein, lernt nach und nach die besonderen Gesetzmäßigkeiten des Hofes kennen. Und auch die Anzeichen mehren sich, dass Aurora eine größere Bestimmung hat, als man ahnen konnte.
Immerhin wächst die Beziehung zwischen ihr und Colden nur langsam, es kommt zwar zu einer gewissen Anziehung und einem intimen Zusammensein, das aber ausgeblendet wird.
Wie in jedem guten Young-Adult Fantasy-Roman stehen das Abenteuer und die Geheimnisse, die die Götter umgeben, im Mittelpunkt. Die romantischen Klischees werden auf angenehme Weise variiert und bieten so ein wenig Abwechslung. Einziger Wermutstropfen ist der Cliffhanger am Ende des Romans, der doch sehr in eine bestimmte Richtung schlägt, aber es bleibt dennoch jede Menge Potential für eine spannende Geschichte.
„To Tempt a God“ macht als Auftakt der „Götterlicht“-Trilogie eine gute Figur, denn immerhin wird jede Menge Abenteuer und Action in einem nett aufgebauten Fantasy-Setting geboten - auch wenn der romantische Teil der Geschichte natürlich nicht zu übersehen ist, wenngleich er auch im Hintergrund bleibt.